13. November 2021
Ausgabe Eppendorf

Wo und wie im Alter leben?

Q Plus Alter ist ein Modellprojekt für selbstbestimmtes Leben

Unterwegs einen Plausch mit der Nachbarin: Frau Meger und Max Foto: ESA

Unterwegs einen Plausch mit der Nachbarin: Frau Meger und Max Foto: ESA

BEZIRK NORD Wie und wo will ich im Alter leben? Das sollten ältere Menschen selbst entscheiden können. Dabei unterstützt sie das Modellprojekt „QPlusAlter“. Kürzlich zog eine Konferenz nach zwei Jahren Bilanz. Die finanzierenden Stiftungen entschieden: Das Projekt im Bezirk Nord wird um zwei Jahre verlängert.

Im Projekt der Ev. Stiftung Alsterdorf (ESA) werden Senioren von kundigen Lotsinnen beraten über Formen der Unterstützung und Hilfe vor Ort, wenn sie ihren Alltag zuhause nicht alleine bewältigen können: in Umbrüchen, etwa bei körperlichen Handicaps, nach Krankenhausaufenthalt oder Tod des Lebenspartners. Im Gespräch entwickeln sie ein persönliches Angebot. Die Chance dazu nutzten bislang über 106 Senioren, rund 500 informierten sich bei den Lotsinnen. Kürzlich wurde ihre Arbeit ausgewertet. „Wir beobachten, dass sich viele ältere Menschen zurückziehen“, erklärt Karen Haubenreisser, Projektleitung QplusAlter. Der Rückzug beschleunige sich durch mangelnde Kenntnisse über Möglichkeiten der Unterstützung. Die Senioren leben überwiegend als Singles, Unterstützung durch die Familie sei oft schwierig. Auch wenn pflegende Angehörige zum „größten Pflegedienst der Nation“ zählen, seien hochbetagte Partner oft überfordert. Drohende Folgen: soziale Isolation, Chronifizierung von Krankheiten sowie Pflegebedürftigkeit. Corona habe die Lage noch verschärft. „QplusAlter zeigt, dass Menschen von einer sozialraumorientierten Begleitung profitieren.“ So würdigte auch Prof. Dr. Wolfgang Hinte die Arbeit der QplusAlter-Lotsinnen. „Wenn der Wille des Menschen der Ausgangspunkt ist, entstehen nachhaltige Unterstützungsarrangements.“
Mehr Infos: www.q-acht.net/qplus/qplusalter, T 507 733 54

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