CITY NORD. Das Postbank-Ensemble am Überseering, Ecke Sydneystraße ist angezählt. Kein kompletter Abriss der Gebäude, 50 Prozent erhalten: So planten die Berliner Architekten Sauerbruch Hutton. Ihr überraschender Entwurf überzeugte die Jury und den Investor Magna Real Estate. Er wurde Sieger im Architekturwettbewerb.
„Zunächst hatten Bezirk und Investor die Weichen leider auf Abriss gestellt“, sagt Architektur-Experte Marco Hosemann, aktiv im Vorstand der Linken Nord und Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss. Dass es nun einen Teilerhalt geben soll, sei den Berliner Architekten zu verdanken. Sie hätten, entgegen den Vorgaben, eine bessere Lösung entwickelt. „Das größte Einsparungspotenzial liegt eben nicht im Neubau, sondern in der Weiter- und Umnutzung im Bestand. Deshalb befürworten wir zukünftig bei derartigen Bauvorhaben im Vorfeld die Prüfung, ob ein Erhalt möglich und aus ökologischen Gründen sinnvoller ist als Abriss und Neubau.“ Das sei mit Blick auf den Klimawandel geboten, und liege im öffentlichen Interesse.
„Behutsamer Stadtumbau“ stehe Pate bei dieser Quartiersentwicklung, erklärt Magna-Vorstand David Liebig. Ein Teil des Bestandes werde erhalten und durch Ergänzungs- sowie Aufbauten zum modernen Gebäudekomplex umgeplant. „Ein bedeutender Meilenstein des Unternehmens“ werde diese Projektentwicklung: Sie setze Maßstäbe bei der ausgewogenen Schaffung von Gewerbeflächen und Wohnraum sowie in nachhaltiger Projektentwicklung.
„Am Siegerentwurf hat uns gefallen, dass Teile des Gebäudebestands erhalten bleiben und besonders nachhaltig gebaut wird.“ Stolze 32.000 Quadratmeter misst das Postbank-Grundstück am Überseering 26, der Gebäudekomplex wurde 1985 errichtet und 1996 erweitert. 2018 verkaufte es die Postbank an Magna, sie Postbank bleibt Mieterin bis Ende 2021.
Mehr Informationen unter www.sauerbruchhutton.de/de/project/pah