13. Mai 2022
Rotherbaum

Raumkonzept und erste Entwürfe

Neue Staatsbibliothek nimmt Gestalt an

Robert Zapf, der Direktor der Stabi, übergibt Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank das Raumkonzept für eine neue Staatsbibliothek
Foto: Hanke

ROTHERBAUM Hamburg plant eine neue Staats- und Universitätsbibliothek (SUB, Stabi), denn die heutige Stabi auf dem Uni-Campus Von-Melle-Park genügt den Anforderungen an eine so große Bibliothek im 21. Jahrhundert nicht mehr.

„Es knirscht gewaltig“, so beschrieb Professor Robert Zapf, der Direktor der Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek, kürzlich die derzeitige Lage der Stabi. Außerdem sei die Bibliothek immer noch ein „Provisorium der Nachkriegszeit“. Bestehend aus Neubauten aus den Jahren 1959 bis 1982 mit Ausbau von 1982 bis 1999 und dem 1885 für das Wilhelm-Gymnasium errichteten Altbau, den die Stabi nach dem 2. Weltkrieg als Ersatz für das im Krieg zerstörte Bibliotheksgebäude auf dem Domplatz am Speersort erhielt.

Seit 2020 machen sich Beteiligte und Betroffene der Stabi daher im Rahmen des Raumentwicklungskonzepts „Wissen Bauen 2025“ Gedanken über die Bibliothek der Zukunft. Das Raumkonzept liegt jetzt vor. Zapf übergab es kürzlich im Lichthof des Altbaus an Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank. Anlass des Zusammentreffens war die Vorbesichtigung einer Ausstellung über 15 Entwürfe von Studierenden dreier Hochschulen für die neue Stabi, die noch bis zum 5. Juli dort zu sehen ist. Die sehr unterschiedlichen Entwürfe, vom kompakten Einzelgebäude bis zu Kombinationen verschieden hoher Gebäudeteile, in nur 15 Wochen erstellt, orientieren sich an dem Raumkonzept, das „die bewährten Funktionen der SUB vor dem Hintergrund der digitalen Transformation sowie der gesellschaftlichen und kulturellen Diversifizierung weiterentwickelt“.

Die neue Stabi soll acht öffentliche und vier interne Bereiche umfassen. Neben einem großen Eingangsbereich (Agora), dem „Herzstück“ mit Service, Arbeitsbereichen, Schulungsräumen und Freihandbestand und einer „Arena“ für Veranstaltungen sind „Coworking-Space“ für gemeinschaftliches Arbeiten, ein „Studio“ mit Einzelarbeitsplätzen und das „Kolleg“ für die „vertiefende Forschung“ vorgesehen. Für Entspannung und Begegnung sorgen ein Garten und der „Salon“ mit Café. Der interne Bereich umfasst das „Kontor“ für die Verwaltung, den „Speicher“ für die Aufbewahrung der Medien, eine Werkstatt und die „Schatzkammer“ mit Sondermagazinen.

Das Bauverfahren für den Stabi-Neubau wird jetzt auf den Weg gebracht. Katharina Fegebank versprach, dass ihre Behörde die Mittel für den Neubau zur Verfügung stellen wird, denn „gerade in Krisenzeiten muss man in Bildung und Wissenschaft investieren“, so die Senatorin.

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