ROTHERBAUM Aufatmen bei vielen Anwohnern im Grindel-Viertel: die Bebauung der Freifläche zwischen den Terrassen Grindelhof 83 und 89, der so genannten Lindenhof-Terrasse, ist vorerst gestoppt.
Neun Stadthäuser sollten angeblich auf der seit dem Zweiten Weltkrieg freien Fläche zwischen diesen Terrassenzeilen gebaut werden. Da diese aber von den Anwohnern und deren Kindern für Erholung und Freizeitaktivitäten genutzt wird, hatten Anwohner immer wieder gegen die Bauplanung protestiert. Im äußerst dicht bebauten Grindel-Viertel ist diese Fläche eine der wenigen Freiräume. Die Bezirksversammlung Eimsbüttel hat jetzt mit den Stimmen von Grünen, Linken, FDP und AfD entschieden, dass ein Bebauungsplan für die umstrittene Fläche aufgestellt werden möge. „Es soll in einem Bebauungsplanverfahren der derzeitige Zustand für die ökologischen, denkmal- und milieugeschützten bzw. würdigen Aspekte vor einer weiteren unverhältnismäßigen und unzumutbaren Verdichtung eines ohnehin schon intensiv besiedelten Quartiers geschützt werden“, heißt es in der Begründung. Die Bezirksverwaltung wird außerdem aufgefordert, eine Veränderungssperre für die Fläche zu erlassen.
SPD und CDU können das nicht verstehen. Für die SPD hat die Fläche „Wohnraumpotenzial“. „Wir können uns dort Wohnraum vorstellen“, erläutert Moritz Altner, SPD-Bezirksabgeordneter für Rotherbaum. Er verstehe zwar das Anliegen der Anwohner, aber: „Die Fläche so zu lassen wie sie ist“, findet Altner befremdlich. Außerdem sei es nicht Aufgabe der Bezirkspolitiker die Verwaltung aufzufordern, einen Bebauungsplan aufzustellen.