HOHELUFT Die Umsetzung des seit 2017 geplanten Fußgängerkonzepts für Hoheluft-Ost wird fortgeführt. Nach dem Umbau der Heider Straße, Wegfall der Parkplätze auf der Ostseite, sollen nun Husumer Straße und Abendrothsweg fußgängerfreundlich umgestaltet werden.
Außerdem ist eine weitere Querungshilfe über das Falkenried an der südlichen Einmündung des Straßenbahnrings vorgesehen, weil sich hier eine Kita und ein Spielplatz befinden. In der Husumer Straße wird das eigentlich illegale, aber geduldete Schrägparken künftig polizeilich geahndet. Fahrradbügel und drei Sitzbänke sollen aufgestellt werden und ein switchh-Punkt wird eingerichtet. Mit dem Wegfall des Schrägparkens erhalten Fußgänger mehr Raum. „Ziel ist es, die Infrastruktur, Barrierefreiheit und Aufenthaltsqualität im Stadtteil Hoheluft-Ost für Fußgänger:innen zu verbessern“, erläutert Michael Werner-Boelz, Leiter des Bezirksamtes. Die meisten Maßnahmen wurden kürzlich im Regionalausschuss Eppendorf/Winterhude vorgestellt, die Pläne für den Abendrothsweg folgen in der nächsten Ausschusssitzung am 26. September.
Das Fußgängerkonzept erhitzt schon seit Monaten die Gemüter. Massive Kritik an den Plänen des Bezirksamts, vor allem an dem Wegfall der vielen Parkplätze, wurde auch in dieser Sitzung wieder mit teilweise großer Leidenschaft geäußert. „Der Wegfall der Parkmöglichkeiten, ohne dass alternative Abstellmöglichkeiten angeboten wurden, hat die betroffenen Anwohner – speziell die älteren und die berufstätigen, und auch die mit Kleinkindern unverhältnismässig stark belastet“, stand in einer Eingabe an den Ausschuss. Vielfach wurde auch die Notwendigkeit eines Fußgängerkonzepts in Frage gestellt. So viele Fußgänger/-innen seien in Hoheluft-Ost nicht unterwegs. Dem widersprachen andere, die die Pläne des Bezirksamts ausdrücklich begrüßten.
Kritisiert wurde auch die unzureichende Einbindung der Öffentlichkeit in die Entscheidungen der Bezirksversammlung. Anwohner der Heider Straße hatten sogar ein eigenes Konzept für ihre Straße entwickelt (das Wochenblatt berichtete). Umgesetzt wurde es im Wesentlichen nicht, was ebenfalls als bürgerunfreundlich kritisiert wurde. „Wir haben uns mit dem Vorschlag beschäftigt. Das bedeutet aber nicht, dass er auch umgesetzt wird“, belehrte Thorsten Schmidt von den Grünen die aufgebrachten Anwohner. Was umgesetzt wird, entscheidet in einer parlamentarischen Demokratie eben die Mehrheit, und die liegt in Hamburg-Nord bei SPD und Grünen. Vor der nächsten Sitzung sollen die geplanten Umbauten im Abendrothsweg rechtzeitig öffentlich gemacht werden.