HARVESTEHUDE Patenschaften für acht Stolpersteine, (die kleinen Steine vor den Häusern, in denen NS-Opfer wohnten) haben neun Schülerinnen und Schüler des Schulsprecherteams am Gymnasium Kaiser-Friedrich-Ufer übernommen, die 2021 mit dem Bertini-Preis ausgezeichnet worden waren.
Ein Preis für Videobotschaften gegen Antisemitismus, die sie gedreht hatten. Die Steine wurden kürzlich in der Bogen- und in der Bundesstraße verlegt.
Der Anschlag auf einen Studenten, der eine Kipa trug, vor der Synagoge an der Hohen Weide vor zwei Jahren in unmittelbarer Nähe des Gymnasiums Kaiser-Friedrich-Ufer, hatte die Schülerinnen und Schüler motiviert, sich mit dem Thema Antisemitismus zu beschäftigen.
„Wir wollten uns gegen Antisemitismus und für die Jüdische Gemeinde aussprechen“, erläutert die 18-jährige Emilia Schwarzhand, eine der Schülerinnen. Weil vor ihrer Schule noch keine Stolpersteine liegen, wandten sie sich an Peter Hess, der die Stolpersteine nach Hamburg geholt hatte und deren Verlegung in der Hansestadt organisiert. Er empfahl, die Patenschaften für die neuen Steine in Bogen- und Bundesstraße zu übernehmen. Für Rahel und Eliesar Löbenstein, 1944 in Auschwitz ermordet, Henny und Arthur Weinberg, 1942 in Lodz ermordet, Marta und Rosa Beit, 1942 in Treblinka ermordet und John und Bernhardine Levy, 1944 in Auschwitz ermordet.
Weitere Gedenksteine wurden verlegt
Außerdem verlegte Stolper-stein-Initiator Gunter Demnig am selben Tag auch zwei Steine vor dem Haus Bogenstraße 25 für das Ehepaar Hermann und Jettchen Asser, die 1942 nach Theresienstadt deportiert und später befreit wurden. Ein Verwandter der beiden, Wolfgang Ram, und seine Frau Marleen waren erschienen und legten Blumen auf die verlegten Stolpersteine.