GROß BORSTEL Dieser Forderung schließen sich zunehmend Bewohnerinnen und Bewohner aller Altersgruppen aus dem Stadtteil an: Weniger Durchgangsverkehr und Tempo 30 auf der Borsteler Chaussee.
Auch bei der zweiten Fahr-rad-Demo herrschte wieder Volksfeststimmung mit Musik. Die Straße war am 16. Juni erneut von 16 bis 18 Uhr voll gesperrt – zum Ärger so mancher Autofahrer. Die Polizei eskortierte Hunderte von Kindern, Eltern und Senioren, die im Pulk unterwegs durch Borsteler Chaussee, Klotzenmoor und Köppen-straße radelten. Zur Demo gesellte sich auch das Bors-teler Urgestein Horst Scherf (88) im Elektro-Rollstuhl. Der gelernte Möbeltischler und Kunstmaler ist engagier-tes Mitglied im Kommunalverein (KV). Der sei mit weit über 1000 Mitgliedern der größte Kommunalverein in Hamburg, betonte Scherf.
„Unsere Anliegen sollten endlich auch zu den ent-scheidenden Senatoren für Verkehr, Inneres und Wirtschaft durchdringen“, wünscht sich KV-Vorsitzende Ulrike Zeising. Schon Ende des vorigen Jahres habe der Verein solche Fahrraddemos angedacht. „Eine Gruppe von Borsteler Bürgern ergriff dann die Initiative zur Anmeldung der Demo. Natürlich unterstützen wir vom Kommunalverein diese Aktion“, so Zeising.
Auch Katrin Hofmann, gebürtige Borstelerin und zweite Vorsitzende der Grünen-Fraktion in Hamburg-Nord sowie Dagmar Brandt (Grüne) unterstützten die Fahrrad-Demo und traten in die Pedale. „Ich bin begeistert vom Engagement der Borsteler und von ihren Ideen“, erklärt Katrin Hofmann. Auch das Mini-Fußballfeld auf der Chaussee, auf dem die Lütten sich im Torschuss üben konnten, fand die Politikerin toll. „Unsere Fraktion unterstützt übrigens die Einführung von Tempo 30 auf der Borsteler Chaussee. Wir hoffen, das dieses Signal der Bewohner in den zuständigen Behörden endlich beachtet wird.“