13. Mai 2023
Gross Borstel

Das Geisterhaus in der Wolterstraße

Haus verfällt, kein Bauvorhaben bekannt

Haus

Ansicht von außen: Hin und wieder wird Bauschutt und Gehölzschnitt abgefahren Foto: Haas

GROSS BORSTEL Seit Jahren steht ein Haus in der Wolterstraße 31 leer. Von einem Bauvorhaben ist auf Anfrage im Bezirksamt nichts bekannt. Doch Anwohner wissen mehr zur Vorgeschichte. „Das dauert so schon Jahre“, weiß ein Nachbar, der schon lange in der Wolterstraße lebt und seinen Namen nicht veröffentlichen will.

„Früher wohnte dort Familie Schütze mit zwei Söhnen. Der Vater starb früh, die Söhne zogen aus und Frau Schütze hat dort eine Zeitlang alleine gewohnt, bevor sie umzog ins Altenheim.“ Nachdem sie starb, hätten beide Söhne das lange leer stehende Haus geerbt. Immer wieder mal hätten sie Abbrucharbeiten in Auftrag gegeben.

Inzwischen ist das ein- bis zweistöckige Haus unbewohnbar, die Haustür nicht mehr verschließbar, ein Fenster steht offen. Das Dach und Fußböden im Erdgeschoss wurden teilweise abgebrochen. Im Vorgarten verdecken Eiben, Rhododendron und Efeu die Sicht auf das Geisterhaus. Ein Sohn ist telefonisch erreichbar. Alle Pläne lägen derzeit auf Eis. Die Gründe gingen eigentlich niemanden etwas an. Doch dann erwähnt er die schweren Zeiten: Bauarbeiter seien kaum zu bekommen, zudem machen ihm Engpässe in Lieferketten und explodierende Kosten zu schaffen. Zur Beschwerde einer Nachbarin wegen klappernder Türen bei Sturm meint er: „Das lässt sich abstellen“, er werde sich kümmern. Immer mal wieder werde auch Bauschutt oder Gehölzschnitt abgefahren, beobachtete der Nach-bar. Eine Anwohnerin, die das Grundstück gerne gekauft hätte, bekam eine Absage.

Inzwischen üben sich die Nachbarn weiter in Geduld. Ihre Sorge wegen einer Rattenplage sei jedoch unbegründet: „Dort gibt’s für die Nager ja nichts zu fressen“, meint der Nachbar. Der Altbau bietet aber ein schönes Quartier für Fledermäuse und Vögel. Und bald blüht auch der Rhododendron.

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