GROSS BORSTEL Auf dem Strüver-Gelände rücken die Bagger vor. Binnen weniger Tage zerlegten sie das frühere Verwaltungsgebäude und die Werkskantine nahe der Einfahrt am Niendorfer Weg.
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Hier baut die Hamburger Firma Otto Wulff 210 Eigentumswohnungen auf Baufeld 1 und 2. Das größere Ensemble entsteht am Niendorfer Weg, unter Schonung des historischen Hügelgrabs an der Tarpenbek, ein weiteres Gebäude an der Stavenhagenstraße. Wie berichtet, planen die HASPA PeB und die HJD-Gruppe zudem 125 öffentlich geförderte Mietwohnungen in einem „Hybridriegel“, mit Gewerbe im Erdgeschoss. Auch die WHM Stavenhagen will 65 Mietwohnungen erstellen.
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Früher war das Strüver-Werk nachts sogar von frei laufenden Hunden streng bewacht. Den Bau von Aggregaten, Tankwagen und Schienenfahrzeugen stellte es bereits 2006 ein. Strüver-Erben vermieteten noch einige Hallen an Gewerbebetriebe, doch andere standen leer. Im Jahr 1936 hatte Hans Strüver den Petersen Park erworben. Sein Werk reüssierte nach dem Zweiten Weltkrieg weiter. So konnten Mitarbeiter ab 1953 neue Werkswohnungen gleich nebenan beziehen: im nach dem Firmenchef benannten Strüverweg.
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Nach der Renaturierung der Tarpenbek herrscht indessen bereits das pralle Leben. In zwei neuen Rückhaltebecken mit geringer Fließgeschwindigkeit entstanden Ruhezonen als Kinderstube für Fische, Amphibien und Wasserinsekten. Spaziergänger auf dem Wanderweg beobachten hier bereits Eisvogel, Graureiher oder die gebänderte Prachtlibelle. Zugleich verfolgen sie vom Ufer aus die Baggerarbeiten im Strüver-Gelände – auf dem Weg zum neu entstehenden Petersen Park. Läuft alles nach Plan, sind die Wohnungen auf den Baufeldern 1 bis 4 ab 2024 bezugsfertig.