EPPENDORF Der Pavillon im Haynspark kann so nicht bleiben, da sind sich alle Fraktionen im Regionalausschuss des Bezirks Hamburg-Nord einig. Die Graffiti-Schmierereien müssen weg. Nur wie? Das Gremium beschloss mit den Stimmen von Grünen, SPD und CDU eine erneute künstlerische Bemalung. Kritik kommt von den Linken.
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Die Forderung der Fraktion Die Linke: Den Monopteros in seinen alten Zustand zurückversetzen und nicht noch mehr Geld aus dem Fenster werfen. Die jetzige künstlerische Bemalung durch die Galerie Affenfaust hatte 20.000 Euro gekostet, für die Entfernung kleinerer Schmierereien hatte der Bezirk bereits weitere Gelder in Höhe von mehr als 1000 Euro ausgegeben. „Das ist nicht nur eine Verschwendung von SteuergeWldern, sondern auch kein würdiger Umgang mit dem denkmalgeschützten Bauwerk“, kritisiert Marco Hosemann, Linken-Abgeordneter im Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude. „Der erste Versuch, den Monopteros durch eine in Auftrag gegebene Gestaltung vor illegalen Graffitis zu schützen, ist bereits gescheitert.“
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Schon 2017 hatte Hosemann, Experte für Urban Art, von der Idee abgeraten, den Pavillon mit einem Kunstwerk zu versehen. „Im Dunkeln halten sich dort gern Jugendliche auf und dann zückt einer eine Spraydose und schon ist es passiert, das Problem lässt sich so nicht lösen.“ Hosemann schlägt eine umweltgerechte Beleuchtung wie für Parkwege vor, damit sich die Schmierer nicht im Schutz der Dunkelheit an die Arbeit machen können. Außerdem sollte man seiner Meinung nach den hübschen Pavillon einfach so lassen, wie er gehört, sich einen Vorrat Farbe anlegen und jedes Graffiti schnell übermalen. Das sei erheblich kostengünstiger als immer wieder Künstler ans Werk zu lassen. Die Mehrheit der Kommunalpolitiker im Bezirk will es jetzt jedoch noch einmal mit einer künstlerischen Gestaltung versuchen und hat weitere 20.000 Euro bewilligt.
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Sebastian Haffke (SPD): „Das ist viel Geld, aber es ist gut angelegt. Das Denkmal in der modernen Zeit sollte es uns wert sein.“ Der Bezirk wird jetzt die Ausschreibung für künstlerische Gestaltungsideen starten.