4. März 2022
Eppendorf

Gedenktafel für Wolfgang Borchert

Würdigung für den in Eppendorf geborenen Schriftsteller

Inmitten der Wolfgang-Borchert-Siedlung liegt eine Grünfläche, die sich für die Gedenktafel gut eignen würde Foto: wb

EPPENDORF/ALSTERDORF  Der Kriegsgegner und weltberühmte Hamburger Autor Wolfgang Borchert (1921–1947) bekommt eine Gedenktafel in Alsterdorf. Das hat der Regionalausschuss Fuhlsbüttel-Ohlsdorf-Langenhorn-Alsterdorf-Groß Borstel mehrheitlich beschlossen.

Die Gedenktafel soll in der Wolfgang-Borchert-Siedlung an der Hindenburgstraße (Ecke Maienweg) angebracht werden, die bereits 1981 nach dem Schriftsteller benannt wurde – damals auch als „Gegengewicht“ zur Hindenburgstraße. Hindenburg, der als Reichspräsident Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt und dem Nationalsozialismus so auch den Weg geebnet hat, ist als Namensgeber der Hindenburgstraße im Stadtteil umstritten. „Gerade die aktuelle Lage zeigt, dass es wichtiger denn je ist, das Gedächtnis an Wolfgang Borchert als Symbolfigur der Friedensbewegung wachzuhalten“, erläutern die Fraktionen Grüne, SPD und FDP in einer gemeinsamen Erklärung die geplante Ehrung. Wolfgang Borchert wurde in Eppendorf geboren und verbrachte hier seine Kindheit, 1940 zog die Familie um nach Alsterdorf.

Im Strafbataillon

Im Jahr 1941 wurde Borchert zum Kriegsdienst eingezogen und wegen seiner kritischen Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus in sogenannten Strafbataillonen eingesetzt. Im Mai 1945 kam er schwerkrank nach Hamburg zurück. Er wohnte dann bis 1947 bei seinen Eltern in der Carl-Cohn-Straße, bis er am 20. November 1947 in der Schweiz starb. Die Gedenktafel soll den Schriftsteller würdigen und daran erinnern, dass er mit seinem Theaterstück „Draußen vor der Tür“ ein engagiertes Antikriegsstatement schuf.

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