16. Dezember 2022
Eppendorf

Das Schwanenwesen nutzt jetzt E-Boote

Schwäne sind wohlauf im Winterquartier

Startklar zur Testfahrt: Michael Werner-Boelz (l.) und Olaf Nieß Foto: Haas

EPPENDORF  Für Michael Werner-Boelz war das Chefsache: Begleitet von Olaf Nieß unternahm der Bezirksamtsleiter eine Jungfernfahrt auf einem der Boote mit neuem Elektroantrieb. Der Schwanenvater und sein Team hatten beide Einsatzboote mit unterschiedlichen E-Motoren umgerüstet.

„Das Schwanenwesen ist ganz vorne dabei, um die Mobilitätswende auf der Alster voranzutreiben“, erklärt Werner-Boelz. Bis 2030 werde der Bootsverkehr auf der Alster weitgehend elektrisch betrieben. „Lärm und Emissi-onen können wir so deutlich vermindern“, ergänzt Nieß. Beide Boote gleiten künftig mit Batterieantrieb fast lautlos durchs Wasser zu Einsätzen auf Alster und Fleeten. Rund 120 Höckerschwäne tummeln sich seit Ende November im Mühlenteich, ihrem angestammten Winterquartier. Betreut werden sie von Olaf Nieß mit Team: Ein Auszubildender und zwei Jugendliche im freiwilligen ökologischen Jahr (FöJ).

„Wie schön, dass sich die Schwäne noch wie früher im Freien aufhalten können“, freut sich Nieß. In den vergangenen Jahren brachte er die Tiere zum Schutz vor der für sie tödlichen Geflügel-pest immer in einem Mega-Zelt unter. Für das neue Schwanenhaus steht seit 2020 zwar der Entwurf, doch wann gebaut wird, ist fraglich. „Erst kürzlich wurden die dafür zugesicherten Bundeszuschüsse endlich bewil-ligt“, seufzt Werner-Boelz. Doch die Zeit drängt, nach-dem erstmals im Sommer zahlreiche Seevögel mitsamt ihrer Brut verendeten: An der niedersächsischen und holländischen Nordseeküste sowie auf Helgoland und Neuwerk wurden sie Opfer des Virus-Subtyps H5N1. Auch Olaf Nieß fuhr deshalb im Juli zum Einsatz auf die Hamburger Insel im Watten-meer.

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