EPPENDORF Im Grundgesetz steht: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zum Wohle der Allgemeinheit dienen.“ Indessen entdeckt Reinhard Barth aber öfter Häuser in bester Lage, die über Jahre leer stehen.
Nach dem Bericht über das Geisterhaus Wolterstraße 31 in Groß Borstel im Hamburger Wochenblatt meldete der Historiker Dr. Reinhard Barth seine Beobachtungen bei Gassi-Runden durchs Quartier mit seinem Berner Sennenhund. „Im Trummersweg 12 wohnt seit 2008 niemand mehr. Vor zwei Jahren wurde das Hausinnere vollständig entkernt“, so Barth. Angeblich stocken die Arbeiten wegen eines Nachbarschaftsstreits. Doch direkt nebenan werde auch gebaut. Das belegt auch eine aktuelle Google Street View.
Bereits Ende 2020 korrespondierte Barth mit dem Bezirksamt zum Objekt in der Arnold-Heise-Straße 12: „Ein Neubau im Retro-Stil, der nie fertig wurde und seit Jahren vor sich hingammelt. Traurig, dass dafür eine schnuckelige, hinter hohen Hecken versteckte Gartenvilla abgerissen wurde“, findet Barth. Aktuelle amtliche Auskunft zu diesem Leerstand auf Anfrage: „Es handelt sich um den Neubau einer Stadtvilla, der 2012 genehmigt wurde, aber mit einem Nachbar-Widerspruch belegt war. Die Prozessakten sind seit 2013 geschlossen“, so Alexander Fricke, Pressesprecher des Bezirksamtes. „Mittels einer Verlängerung der Genehmigung erfolgte die Anzeige des Baubeginns im Jahr 2015. In 2019 gab es einen Änderungsbescheid. Neuere Bautätigkeiten können nicht nachvollzogen werden.“ Zur Klärung des aktuellen Sachstands werde „das Bezirksamt Hamburg-Nord Maßnahmen einleiten und zunächst eine Anhörung der Eigentümer durchführen.“
Man darf also weiter ge-spannt sein. Ebenso auf Hintergründe des Leerstands in der Lichtwarkstraße 4. Von Handwerkern im Nachbarhaus weiß Reinhard Barth, dass manchmal eine Frau käme, die sich um die Blumen im Vorgarten kümmert.