2. September 2022
Eppendorf

Auf spannender Spurensuche

Tag des offenen Denkmals mit über 160 Veranstaltungen vor Ort und digital

Im Medizinhistorischen Museum (r.) werden Vorträge und Rundgänge angeboten Foto: Medizinhistorisches Museum

EPPENDORF  Das Motto des Tags des offenen Denkmals vom 9. bis 11. September lautet diesmal „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz” und lädt ein, sich auf spannende Spurensuche zu begeben.
160 Veranstaltungen – darunter auch in Eppendorf – laden dazu ein, die Hamburger Denkmallandschaft zu erkunden.

Vor Ort wird es Besichtigungen, Führungen und Rundgänge für Erwachsene und Kinder sowie Fahrten mit historischen Fahrzeugen geben. Ein breites Familienprogramm sowie ein buntes Kulturprogramm mit einer Denkmalnachtradtour, Konzerten, einem Landschaftstheater und vielem mehr runden die Veranstaltung ab. Aber auch von zu Hause können Denkmäler erkundet werden: Das digitale Programm wird am 9. September um 11 Uhr unter www.denkmaltag-hamburg.de veröffentlicht.

• Der versteckt liegende Garten de l‘Aigle (Tarpenbekstraße 107) Zugang über das Gelände der Stiftung Anscharhöhe) ist Zeugnis der in Reformpädagogik und Gartenkultur engagierten Alma de l’Aigle (1889–1959). Sie beschrieb 1948 das väterliche Anwesen in ihrem Buch „Ein Garten“. Kurz vor der Überbauung konnte ein Teil des Gartens vom Verein zur Förderung der Gartenkultur wegen seiner individuell gestalteten Schöpfung, des naturphilosophischen Ansatzes und der Bestände rarer Rosen- und Obstsorten als Fragment gerettet werden. Das eingetragene Naturdenkmal gehört jetzt der Stiftung Anscharhöhe. Pflege und Unterhaltung im historischen Sinne hat die Stiftung Denkmalpflege Hamburg übernommen. Die Eppendorfer Geschichtswerkstatt bietet Samstag zwischen 15 und 17 Uhr Führungen an.

• Der Hayns Park (Eppendorfer Landstraße 164) mit Zugang zum Alsterlauf hat eine 400-jährige Geschichte und wurde bereits im 18. Jh. als Gartenanlage genutzt. Von 1873 an diente das Gelände als Landsitz des damaligen Senators Max Theodor Hayn. Zur Anlage gehörte ein Pavillon, der Monopteros, der bis heute noch Bestandteil des Parks ist. Anfang des 20. Jh. für eine Bebauung vorgesehen, ist es dem damaligen Oberbaudirektor Fritz Schumacher zu verdanken, dass 1931 stattdessen ein neu gestalteter Park eröffnet wurde. Die 1935 aus finanziellen Gründen erfolgte Randbebauung erweist sich heute als Lärmschutz. Für eine Führung am Sonntag um 15 Uhr kann sich unter kontakt@geschichtswerkstatt-eppendorf.de angemeldet werden.

• Das Fritz-Schumacher-Haus (Martinistraße 52) wurde nach Plänen von Baudirektor Fritz Schumacher zwischen 1913-26 errichtet, war im „Gebäude für die theoretischen Institute” des Eppendorfer Krankenhauses bis 2006 u. a. das Pathologische Institut untergebracht. Die jahrzehntelange Nutzung, Um- und Einbauten hatten die Räumlichkeiten völlig verändert. Der Freundes- und Förderkreis des UKE sorgte für die aufwendige Restaurierung der Räume und des Ostflügels, wo die von Otto Fischer-Trachau gestaltete expressive Farbgebung wiederhergestellt wurde, und des historischen Hörsaals. Heute beherbergt das Ensemble das Medizinhistorische Museum Hamburg. Um 15.30 Uhr ist ein Rundgang mit Museumsleiter Prof. Osten geplant, ab 14 Uhr gibt es eine Begrüßung und Einführung, einen Vortrag von Prof. Holstein sowie einen Vortrag von Honorar-Prof. Zülch, Architektin.

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