STEILSHOOP Stadtplanung kann so spannend sein. So erlebten jedenfalls 21 Männer und Frauen aus Steilshoop und Umgebung die erste Veranstaltung des sogenannten Nachbarschaftsgremiums im Rahmen des RISE Förder- und Sanierungsgebiets Steilshoop Zentrum.
Sie waren nach einer Bewerbung ausgelost worden, wobei man eine ausgewogene Altersstruktur berücksichtigt hat. Die Bandbreite reichte vom Gemüsehändler bis zur Architekturstudentin, vom „kleinen Angestellten“ bis zum Eigentümer einer Arztpraxis. Es ging um die Vorbereitung zu einem Architektenwettbewerb für das Einkaufszentrum, den dazu gehörigen Wohnungskomplex sowie die unmittelbare Umgebung. Insgesamt ist dabei eine Bruttogeschossfläche von rund 80.000 Quadratmetern zu gestalten.
Den Wettbewerb will das Bezirksamt Wandsbek in Verbindung mit dem Investor des Einkaufzentrums „City Center Steilshoop“ (CCS) im Rahmen des neuen RISE-Fördergebietes ausloben. In den vier Ad-hoc-Arbeitsgruppen Architektonische Gestaltung, Nutzungsprogramm, Mobilität und Freiraum und sollten die Teilnehmer herausarbeiten, welche Aspekte ihnen besonders wichtig erscheinen. Zu den „Wünschen“ gehörte unter anderem ein Platz für Begegnungen, ein „Sportbereich“, Außengastronomie, eine bessere Nahversorgung (statt vieler Spielhallen), kleine Einzelhandelsgeschäfte (nicht nur Ein-Euro-Läden und Filialisten), Sitzgelegenheiten für Senioren, eine Tiefgarage für die Mieter, und möglichst eine Befreiung des umlaufenden Schreyerrings von Lkw-Verkehr.
Der Wettbewerb wird noch weitere Möglichkeiten geben, die spontane Ideen zu vertiefen. Fazit von Bezirksamtsvertreter Dirk Mecklenburg: „Die Veranstaltung hat erfrischende Impulse gebracht. Alle waren sehr interessiert, es sprudelte geradezu vor Ideen. Da kann man doch nur sagen: weiter so!“ Laut Daniel Luchterhandt von der für die Durchführung des Wettbewerbs beauftragten Agentur soll dieser im Herbst gestartet werden. Voraussichtlich im kommenden Januar wird das Preisgericht, dem auch ein gewählter Vertreter des Nachbarschaftsgremiums angehört, über die Siegerentwürfe entscheiden. CCS-Geschäftsführer Mike Hemmerich erwartet, dass Sanierung und Umbau des Komplexes im Jahr 2027 etwa parallel zum U-Bahn-Haltestellenbau in Steilshoop erfolgen können.