11. September 2021
Steilshoop

Geburtstagsparty mit Prominenz

10 Jahre plus 1 aktiv Sozialsenatorin lobt SoP-Bewegung

Thomas Ritzenhoff (links), Ewgenia Falkenberg (6. v. l.), Generalkonsul Darion Akins (8. v. l.) und Sabine Stövesand (7. v. r.) waren unter den StoP-Geburtstagsgästen Foto: tel

STEILSHOOP Zur coronabedingten „10 plus 1“-Geburtstagsparty im Steilshooper Haus der Jugend kam reichlich Prominenz, darunter der US-Generalkonsul für Norddeutschland, Darion Akins, Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD), HAW-Professorin Dr. Sabine Stövesand – Gründerin des Geburtstagskindes – und Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff.

Die Glückwünsche galten der Initiative „Stadtteil ohne Partnergewalt“, kurz: StoP“ genannt. Das Projekt war vor elf Jahren aus stadtteilbezogener Arbeit in Steilshoop hervorgegangen. Die Geburtstagsgäste einte die Überzeugung, dass Gewalt in einer Partnerschaft keine „private“ Angelegenheit sei, sondern von mutigen Menschen – die Opfer sind überwiegend Frauen – notfalls öffentlich gemacht werden muss. Leonhard: „Raus aus der Isolation, rein in die sozialen Netzwerke im Stadtteil.“

Was damals klein und schüchtern begonnen hat, ist inzwischen zu einer internationalen Bewegung erwachsen, mit Initiativen zuerst in weiteren Hamburger Stadtteilen, sich anschließend in Deutschland ausbreitend und heute schon Gruppen in Österreich, der Schweiz und anderen Ländern umfassend. Über den Kooperationspartner vom Nachbarschaftsprojekt „Close to Home” aus Boston ist StoP sogar mit den USA verbunden.

„Von Anfang an wurden wir vom Bezirk Wandsbek gefördert“, lobte die StoP-Koordinatorin Ewgenia Falkenberg. Inzwischen gibt es – wie berichtet – in Steilshoop auch eine „Männergruppe“, die von Bernard Rasch geleitet wird.

Sabine Stövesand berichtete nicht nur über die Anfänge von StoP, sondern blickte auch optimistisch in die Zukunft, was die weitere Verbreitung ihrer Idee betrifft. Andreas Holzbauer schilderte die Entwicklung der Initiative aus Sicht des Stadtteilbeirats („Ihr seid ein Segen“), und Prof. Dr. Friedrich Moninger von der Universität St. Gallen gab in seinem wissenschaftlichen Festvortrag inklusive provokanter Thesen einen Ausblick in die Zukunft der Gemeinwesenarbeit. Wichtiger aber als alle Reden und Vorträge war das große, bunte Treffen der Gleichgesinnten am Geburtsort der StoP-Bewegung.

Bei aller Wertschätzung der Arbeit von vielen ehrenamtlichen Helfern blieb doch ein großer Wunsch von Ewgenia Falkenberg an die Behörden bislang unerfüllt: „Wir wünschen uns bei der finanziellen Förderung eine Verstetigung – dass wir nicht jedes Jahr neue Anträge stellen müssen.“

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