27. Mai 2023
Steilshoop

Baubegehung auf „Hof Bullerbü“

Hier entsteht die spannendste Kita Hamburgs

Bullerbü

Freuen sich aufs „Bullerbü“-Projekt: Eltern, Mitarbeiter, Handwerker, Azubis und Tierhaus-Bewohner Foto: tel

STEILSHOOP Mit sichtlichem Stolz führte Petra Lafferentz kürzlich eine große, recht gemischte Gruppe aus (zukünftigen) Kita-Eltern, Handwerkern, Azubis, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Meerschweinchen und Kaninchen über die Baustelle am Fritz-Flinte-Ring 41a: Dort entsteht derzeit Hamburgs spannendste Kita inklusive handwerklichem Ausbildungsbetrieb („Produktionsschule“), Tierhaus und Bioladen.

Alles zusammen nennt sich „Hof Bullerbü“ in Anlehnung an Astrid Lindgrens Kinderparadies (selbst die Gebäude erhalten das typisch-schwedische Holzhaus-Rot).

Für Lafferentz (65), langjährige Geschäftsführerin der in mehreren sozialen Einrichtungen Steilshoops engagierten gemeinnützigen Alraune gGmbH, ist der Hof eine Art Lebenswerk. Jahrelang hat sie darum gekämpft, ein halbes Dutzend Behörden mussten ihren Segen geben, mehrfach stand das Zwei-Millionen-Euro-Projekt vor dem Aus.

Noch liegt der Hof voll von Baumaterial. Aber schon hat der Kita-Trägerverein Safo die erste Elternversammlung für den 1. Juni anberaumt, und im August soll der reguläre Betrieb starten.

Bis zum nächsten Jahr werden auf rund 1000 Quadratmetern (davon etwa 500 qm „pädagogische“ Fläche) bis zu 135 Kita- und Krippenkinder das Gelände erobern inklusive Streichelzoo mit Schafen, Ziegen, Meerschweinchen und Co. auf knapp 300 Quadratmetern, einer hofeigenen Turnhalle, Badelandschaft und mehreren Spielebenen. Praktisch: Unmittelbar benachbart liegt auch der Kunstrasen-Bolzplatz des 1. FC Hellbrook. In der eigenen Profiküche bekochen Azubis das „Kinderrestaurant“ mit Büfett zudem täglich frisch.

Und auf dem Hof werden auch noch ökologisch wertvolle Bio-Produkte im eigenen Unverpackt-Laden angeboten. Rund 35 Kinder sind bereits angemeldet – und: „Wir haben auch viele Bewerbungen im pädagogischen Bereich, weil man unser Projekt spannend findet und mit dabei sein will“, berichtet Bauherrin Lafferentz. Selbst die Handwerker legen Extraschichten für das termingerechte Gelingen ein.

Das gesamte Projekt wird mit einem 1,8-Millionen-Euro-Kredit der Sozialbehörde finanziert. Rund 350.000 Euros sind jetzt noch nach beantragt – die Baupreise.

Zwei Personen gilt Lafferentz’ besonderer Dank: „Ohne Anja Quast hätten wir das Projekt nie gestemmt.“ Die langjährige Wandsbeker SPD-Fraktionsvorsitzende und jetzige Bürgerschaftsabgeordnete war – so Lafferentz – von Anfang an von dem ungewöhnlichen Konzept überzeugt. Und auch Finanzsenator Andreas Dressel hat – so die Bauherrin – sein Scherflein zum Gelingen beigetragen.

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