10. Februar 2023
Bramfeld

Wenn man mal was los werden möchte…

... geht man in den „Zuhör-Kiosk“. Projekt will Bürger zum Reden einladen

Hören zu und suchen Gleichgesinnte (v. l.): Ruth Jacoby, Olaf Ebert und Thomas Schaefer; es fehlt Christina Moje Foto: tel

BRAMFELD Hier kann man demnächst sein Herz ausschütten: Eine Lehrerin im Ruhestand, ein frisch pensionierter Lehrer, eine Sozialpädagogin und ein evangelischer Pastor eröffnen dieser Tage in Bramfeld einen „Zuhör-Kiosk“.

Das Projekt soll Bürger zum Reden einladen. Thema? „Alles“, erklärt die frühere Deutschlehrerin Ruth Jacoby (73). Mit dabei sind Thomas Schaefer (68), ehemaliger Berufsschullehrer, die Sozialpädagogin Christina Moje (46) und Pastor Olaf Ebert (60), der in der Region schon in Sachen Seniorenarbeit für die Evangelische Kirche unterwegs ist. Die neue Initiative richtet sich allerdings an Menschen aller Altersgruppen und hat sich bereits im Brakula vorgestellt. Den „Kiosk“ darf man dabei wörtlich nehmen. Er steht im Untergeschoss der Bramfelder Marktplatz Galerie: „Der Raum wird uns kostenlos zur Verfügung gestellt; dafür ein ganz großes Dankeschön an das Center-Management“, sagt Ruth Jacoby. Vorbild ist die 2017 von „Erfinder“ Christoph Busch gegründete Anlaufstelle „Das Ohr“ auf dem U-Bahnhof Emilienstraße (Eimsbüttel). Inzwischen gibt es ähnliche Projekte in Berlin und München. „Jeder und jede kann kommen und mit uns über alles sprechen, was man los werden möchte, ob es um Allgemeines, Privates oder Berufliches geht“, erklärt Thomas Schaefer.

Allerdings: „Wir sind weder Therapeuten, noch können wir eine professionelle Beratung ersetzen. Wir hören nur zu, können aber beispielsweise dabei helfen, eine entsprechende Beratung zu finden.“ Die Gespräche – alle kostenlos und anonym – finden in einem nicht einsehbaren Raum gegenüber von Woolworth (vorher Saturn) im Untergeschoss der Marktplatz Galerie statt. Um das Angebot regelmäßig und mit festen Öffnungszeiten anbieten zu können, werden noch gleich gesinnte Erwachsene gesucht, die beispielsweise einmal wöchentlich zwei bis drei Stunden entbehren können. Gesucht werden Personen, die anderen Menschen zuhören, gelegentlich mal einspringen, bei der Organisation des Projektes helfen, professionelle Fotos machen oder das Projekt finanziell unterstützen können.

Weitere Informationen und Kontaktdaten findet man auf der Internetseite zuhoer-kiosk-bramfeld.de sowie über die Mailadresse kontakt@zuhoer-kiosk-bramfeld.de

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