25. Juni 2021
Bramfeld

„Umdenken bei Rasenpflege“

Vorsitzender des Imkervereins kritisiert Mahd in der Blütezeit

Für Bienen sind Blütenpflanzen überlebenswichtig Foto: Gut Karlshöhe

BRAMFELD Ein Plädoyer für Wildbienen und andere Insekten hält der Vorsitzende des Imkervereins Hamburg-Bramfeld, Winfried Knaack. Anlass war für ihn die kürzlich erfolgte Mahd der Rasenflächen in der Hohnerkamp-Siedlung: Die Mahd erfolgte, so Knaack, „mal wieder mitten in der für unsere Wildbienen so wichtigen Blüte der Magerrasen-Wildpflanzen.

llerorten beklagen wir den Rückgang der Wildbienen und Singvögel, aber der gemähte Rasen hat Vorrang“, kritisiert der Imker und folgert: „Da ist ein Umdenken gefragt.“ Und weiter: „Unsere Siedlungsgemeinschaften und Wohnungsunternehmen scheinen das nicht verstanden zu haben.“

Mit großer Presse werden allenthalben Dachbegrünungen gefeiert, aber das vorhandene Potenzial gerate in Vergessenheit. Gerade die Gartenstadt-Wohnanlagen böten ideale Möglichkeiten, Naturschutz und Öffentlichkeitsarbeit miteinander zu verbinden. Mit der Aussetzung der „Rasenpflege“ in der Blütezeit der Wildkräuter könnte man der Natur viel Gutes tun.

Gleiches gelte für den Rückschnitt der Hecken und Sträucher, die zum Teil im Frühjahr flächendeckend auf den Stock gesetzt würden. „Für viele Wildbienen, die auf wenige Futterpflanzen angewiesen sind und die Nahrung nur in unmittelbarer Umgebung ihrer Behausung finden müssen, ist das absolut überlebenswichtig.

Ist die Tierart erst in einer Region ausgestorben, gelingt die Wiederansiedlung fast nie“, weiß Knaack. Der Imker appelliert auch an Mieter und Bewohner, auf Vermieter und Wohnungsunternehmen in Sachen „Rasenpflege“ entsprechend Einfluss zu nehmen.

Für „Rasenpflege“ mit Augenmaß ist Imkervereinsvorsitzender Winfried Knaack Foto: tel

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