6. Mai 2020
Bramfeld

Troststeine „wachsen“ in der Corona-Krise

Ketten werden an vielen Orten immer länger

Hoffnung und Trost: ein bemalter Troststein Fotos: tel

BRAMFELD Sogenannte Troststeine sind eine neue Erscheinung in der Corona-Krise. Überall in der Stadt wachsen Ketten bunter Steine am Boden in die Länge. Zum Beispiel am Wehr des Appelhoffweihers, im Berner Wald oder an der Lienaustraße. Das Wochenblatt fragte Fachleute in Sachen Trost nach ihrer Ansicht darüber.

„Hier handelt es sich zunächst einmal um eine private Initiative“, berichtet der evangelische Pastor
Dr. Andreas Holzbauer aus Steilshoop: „Der Stein kann ein Symbol für das Grabmal Jesu sein – also ein Zeichen des Todes und der Trauer. Zu Ostern aber ist der Stein weggewälzt. Das Zeichen der Trauer – die graue Seite – verwandelt sich dann in ein Zeichen der Freude, die bunt bemalte Seite. So habe ich es auch schon im Konfirmanden­unterricht kommuniziert.“

Auch Pater Hans-Joachim Winkens, Pfarrer an der Katholischen Gemeinde Heilig Geist in Farmsen, verwendet Troststeine in der Kinder- und Jugendarbeit: „Ich sehe darin ein Zeichen, dass die Menschen miteinander in Verbindung bleiben sollen. Es gibt viele Aspekte, Trost zu spenden. Für Katholiken ist das Glockenläuten am wichtigsten – das Angelusläuten täglich um 12 und um 18 Uhr.“

Ob mit oder ohne Glaubenshintergrund – das Wochenblatt fragt seine Leser: Was halten Sie von den Troststeinen, und wo findet man sie überall? Melden Sie sich per Mail an wbv.redaktion@hamburger-wochenblatt.de

 

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