BRAMFELD Zu den beliebtesten Flohmärkten in Wandsbek gehört zweifellos die Veranstaltung auf dem Otto-Parkplatz am Moosrosenweg. Doch dort ist spätestens zur Jahresmitte Schluss, denn auf dem Gelände entsteht ein neues Wohnquartier.
Was liegt näher, als den Flohmarkt auf den weitläufigen Bramfelder Marktplatz zu verlegen? Eine entsprechende Anfrage hat die Firma „Menschen & Märkte“ an das Bezirksamt Wandsbek gerichtet. Die Antwort befriedigte Firmenchefin Christine Völkel (56), deren Unternehmen seit 1984 besteht, aber nicht: „Die wollen uns da nicht haben. Wir sollen die höchste Gebührenstufe von 80 Cent pro Quadratmeter zahlen. Das passt gar nicht“, sagt die Unternehmerin.
Sie vergleicht die Wandsbeker Forderung mit anderen Märkten: Am Lehmweg und beim Isemarkt betrage die Gebühr nur 50 Cent. Und diese Märkte gelten als höchst eingeführt und attraktiv. Bramfeld, wo „Menschen & Märkte“ zehn Flohmarktveranstaltungen im Jahr realisieren möchte, sei dagegen ein neuer Standort. Es dauere Jahre, bis man den etabliert habe. Ein ähnliches Vorhaben auf der nagelneuen (aber meist brach liegenden) Steilshooper Eventfläche am Schreyerring sei ebenfalls gescheitert.
Für die Bramfelder Marktfläche an der Herthastraße hat das Bezirksamt erst kürzlich die Veranstaltungstermine für 2023 veröffentlicht: Vorgesehen sind (ohne Wochenmärkte dienstags und freitags) sieben Veranstaltungen, darunter gerade einmal drei Samstage. „Da kann man wohl nicht von einer guten Auslastung sprechen, wie der Senat behauptet“, meinten die CDU-Vertreter im Regionalausschuss. Da Sonntage für kommerzielle Veranstalter tabu seien, blieben nur die Samstag-Termine. In einem Antrag appellierten die Christdemokraten in dieser „politischen Entscheidung“ an den guten Willen und forderten das Bezirksamt auf, die Marktgebühr für den Flohmarkt-Anbieter um 50 Prozent zu senken.
Bei der SPD zeigte man sich kompromissbereit. Marc Buttler, Wandsbeks SPD-Fraktionschef: „Wir haben grundsätzlich kein Problem mit dem Flohmarkt. Das Bezirksamt verfügt bei der Festsetzung der Gebühren über einen Spielraum. Deshalb soll uns auf der nächsten Sitzung ein Vertreter des Bezirksamtes die Gebührenforderung erklären.“ Allerdings müssen die Ausschussmitglieder auf die Erklärung noch eine Weile warten, denn die nächste reguläre „Regio“-Sitzung ist erst für den 4. Mai vorgesehen.