8. Oktober 2022
Bramfeld

Startschuss für das Mammutprojekt U5

Spatenstich mit Nachbarn aus den Stadtteilen

Einsamer Protest: Die Bürgerschaftsabgeordnete Heike Sudmann (Linke) schwört weiterhin auf die Stadtbahn Foto: tel

BRAMFELD/BARMBEK Gemeinsam mit Menschen aus den Stadtteilen Bramfeld und Steilshoop vollzogen Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher und Verkehrssenator Anjes Tjarks in Alsterdorf nahe der U-Bahnstation Sengelmannstraße den ersten Spatenstich für das Mammutprojekt der U-Bahnlinie 5 (Bramfeld – Volkspark).

Der erste 5,8 Kilometer lange Abschnitt der automatisch (fahrerlos) betriebenen Schnellbahn zwischen Bramfeld und der City Nord soll – wie mehrfach berichtet – im Jahr 2033 den regulären Betrieb aufnehmen. Insgesamt sind rund 24 Kilometer mit 23 Haltestellen geplant. Die Strecke verläuft dann durch Winterhude und Uhlenhorst, via Hauptbahnhof nach Lokstedt und weiter zu den Arenen im Volkspark. Dafür ist eine Bauzeit von mindestens 15 Jahren veranschlagt.

Ein bisschen nervös waren Annie Meyer (18) und Arasp Shojai (17) schon. Die beiden Schulsprecher der Stadtteilschule Bramfeld am Dorfplatz waren von ihrem stolzen Schulleiter Sven Marlow „für herausragende Leistungen im vergangenen Schuljahr“ ausgeguckt worden, an der Zeremonie mit dem Ersten Bürgermeister teilzunehmen. Annie Meyer: „Wir werden bald täglich auf die Großbaustelle schauen.“ Und auch Gudrun Wohlrab wird mit ihrem Bramfelder Stadtteilarchiv bald Baustellen-Nachbarin sein: „Ich freue mich als Bramfelderin auf die U-Bahn, bin aber nicht sicher, ob ich die Fertigstellung noch erleben werde.“

„Deutschlands modernste U-Bahnlinie“

Beim Bauherren, der Hamburger Hochbahn, wollte man diesmal nicht nur „Prominenz“ als handelnde Personen, sondern ganz gewöhnliche Menschen aus den Stadtteilen dabei haben, für die ja schließlich „Deutschlands modernste U-Bahnlinie“ (Tschentscher) gebaut werde.

Der Erste Bürgermeister sprach von einem Jahrhundertprojekt und versicherte: „Die Schnellbahn, die besonders den Menschen in Bramfeld und Steilshoop seit Jahrzehnten versprochen wurde – jetzt geht ihr Bau wirklich los.“ Verkehrssenator Tjarks betonte die Netzwirkung der U5, durch die allein sieben neue Umsteigestationen zu anderen U- und S-Bahnlinien geschaffen werden: „Diese U-Bahn ist schnell, komfortabel, innovativ und entlastet die knappen Oberflächen.“

Nach Fertigstellung der gesamten Strecke rechnet die Hochbahn mit täglich bis zu 40.000 Fahrgästen auf der U5. Die Kosten für das Gesamtprojekt stehen noch nicht fest. Auch gibt es noch keine Vereinbarung mit dem Bund über dessen Finanzierungsanteil.

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