22. Juli 2023
Bramfeld

Parkverbote in Berner Chaussee

Anlieger sind genervt. FDP-Fraktion fordert Sofortmaßnahme

Die FDP bei den „Pfählen des Anstoßes“: Birgit Wolff (2.v.l.) und Daniel Valijani mit zwei Angehörigen von Bewohnern des Theodor-Fliedner-Hauses. Kleines Foto: Polizeihauptkommissar Ulf Lengnick Fotos: FDP/Polizei

BRAMFELD Die Aufregung um den Wegfall von rund 65 Parkplätzen an der Berner Chaussee in Bramfeld (das Wochenblatt berichtete) hat sich auch Wochen nach dem Setzen von mehr als hundert Eichenspaltpfählen, die das über Jahrzehnte dort ausgewiesene Parken auf den Seitenflächen verhindern sollen, längst nicht gelegt.

Besonders misslich erscheint die Situation für die Bewohnerinnen und Bewohner der Seniorenwohnanlage Theodor-Fliedner-Haus zu sein, viele im fortgeschrittenen Alter und pflegebedürftig, teilweise dement. Daniel Valijani, stellvertretender Vorsitzender der Wandsbeker FDP-Fraktion, fordert kategorisch: „Die Situation ist unzumutbar. Die Eichenpfähle müssen sofort weg.“ Valijani und seine Fraktionsvorsitzende Birgit Wolff haben sich vor Ort ein Bild der Lage gemacht und mit Betroffenen gesprochen – Wolff: „Es handelt sich um einen gefährlichen Schildbürgerstreich. Ärzte, aber beispielsweise auch Firmen für Reha-Technik und spezielle Pflegemaßnahmen können die Einrichtung wegen fehlender Parkplätze nicht mehr anfahren. Gleiches gilt für Angehörige der Bewohner.“ Gefordert werden von den Liberalen „eine sozial verträgliche Lösung, Parkplätze für die medizinische Versorgung der Bewohner sowie Angebote für die Angehörigen.“

In einer Anfrage fordert die FDP-Fraktion vom Bezirksamt Wandsbek Auskunft darüber, ob die Behörde im Vorfeld Gespräche mit der Leitung der Seniorenwohnanlage geführt habe. Polizeihauptkommissar Ulf Lengnick als Vertreter der lokalen Verkehrsbehörde sieht die missliche Lage der Fliedner-Haus-Bewohner, will sich alternativen Lösungen nicht verschließen, versteht aber die ganze Aufregung nicht: „Wochen vor der Maßnahme haben wir alle betroffenen Stellen informiert, auch die Leitung des Theodor-Fliedner-Hauses. In unserem Flyer war sogar meine Telefonnummer für Rückfragen aufgeführt. Angerufen hat bei uns aber praktisch niemand, auch die Heimleitung nicht.“ Lengnick sieht keinen Spielraum für eine unterschiedliche Behandlung der Parkprobleme der Senioreneinrichtung und anderer Anwohner.

Der Streit um die Parkplätze

Darum geht es in der Berner Chaussee: Jahrzehntelang war das Parken auf dem nördlichen Seitenstreifen etwa zwischen Am Stühm-Süd und Marienburger Allee durch das dort aufgestellte Verkehrszeichen („Parken auf Gehwegen“) amtlich zugelassen. Dann stellte die Verkehrsbehörde nach einer Anfrage des Bezirksamtes fest, dass das Parken auf dem Seitenstreifen nicht gesetzeskonform sei, weil Fahrzeuge dort, um auf den Seitenstreifen zu gelangen, zuerst den Rad- und dann den Gehweg queren müssen. Daraufhin setzte mit einer Übergangsfrist das absolute Halteverbot für rund 65 „Parkplätze“ durch.

Auch interessant