BRAMFELD Da kann einem schon schwindelig werden: Ihren Gesamtetat schätzt das Team von Cardiem auf rund 100.000 Euro – „mit Sachleistungen, wohl bemerkt“, erklärt Betreuer Takashi Adachi (27).
Er gehört zum achtköpfigen Bramfelder Team von Grootmoor- und Johannes-Brahms-Gymnasium, das sich demnächst beim WM-Finale in Singapur um die Krone des internationalen und multidisziplinären Wettbewerbs „Formel 1 in der Schule“ bewirbt. Es geht darum, ein mit Gaspatronen für handelsübliche Sahnespender angetriebenes Rennwagen-Modell, das sich auf einer 20 Meter langen geraden Strecke als schnellstes Fahrzeug erweisen soll, zu entwerfen, fertigen, präsentieren und vermarkten. Der 1999 in Großbritannien ins Leben gerufene Wettbewerb wird inzwischen jährlich in knapp 50 Ländern der Welt ausgetragen. Das Hamburger Cardiem-Team gewann im vergangenen Jahr souverän die Hamburger- und die Deutsche Meisterschaft, löste so das Ticket für Singapur (ab 8. September).
In den letzten Ferientagen hat die Gruppe an einer Testrennstrecke in der Mensa des Johannes-Brahms-Gymnasiums noch mal alle Kräfte gebündelt, um die kleinsten Verbesserungen für ihr jüngstes Modell heraus zu kitzeln. Das Geheimnis des Erfolges liegt für die Bramfelder irgendwo zwischen mathematischen Formeln, der akribischen Arbeit mit dem 60-seitigen Regelwerk, dem praktischen Verschleiß der Dummys auf endlosen Testfahrten und – nicht zuletzt – der Kreativität der top motivierten Teammitglieder. Viel Arbeit liegt schon hinter ihnen. So ist es gelungen, mit der Hamburger Körber AG einen ebenso potenten wie im Wirtschaftswettbewerb erfahrenen Hauptsponsor zu gewinnen. Führend mit dabei sind auch die Firma Ritz Instrument Transformers, Ströer sowie die Shell Stiftung „neue Mobilität“, die Cardiem zusätzliche Möglichkeiten zur Vermarktung ihres Projekts bietet.
Wie lautet die Erfolgsformel? „Balance ist sehr wichtig, Balance in allem“, sagt Christoph beinahe philosophisch. Bei Cardiem ist es nicht zuletzt die langjährige „F 1“-Erfahrung, die man sich mit den Betreuern und Beratern Takashi (27), Julia (23) und Edvin (17) ins Boot geholt hat. Das Wochenblatt drückt die Daumen für Singapur.