BRAMFELD Wie wird sich Bramfeld in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weiterentwickeln? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Diskussionsrunde im Brakula als eine Ver-anstaltung zum 750. Geburtstag Bramfelds.
Außer vielen bekannten Gesichtern aus der Stadtteilkonferenz stellten sich auch neue Gesprächspartner vor, etwa Christian von Sturmfeder vom Projektentwickler CvS Capital, der das alte Gebäude des Damms-Kaufhauses an der Bramfelder Chaussee erworben hat und dort einen Neubau mit 44 barrierefreien Eigentumswohnungen errichten wird. Die Lokalpolitik war durch die Bürgerschaftsabgeordneten Regina Jäck (SPD) und Olaf Duge (Grüne) vertreten. Sehr bedauert wurde das Fehlen eines Hochbahn-Vertreters, zumal das städtische Verkehrsunternehmen wie kein anderes durch den Bau der U5 das Stadtbild Bramfelds verändern wird.
Dafür aber erfuhr man Neues über einige andere Bauprojekte: So stellte Birgit Heraeus-Roggendorf, Geschäftsführerin der Live Hamburg GmbH, das unter dem Stichwort „Bildungscampus“ bekannt gewordene Vorhaben von Benjamin und Janina Lin Otto auf einer Fläche an Haldesdorfer- und Werner-Otto-Straße in groben Zügen vor: In einem Pilotprojekt sollen dort ab 2023 unter anderem eine Kita und eine Reformschule für rund 300 Kinder errichtet werden, was Beiratsmitglied Dieter von Kroge gleich auf die Idee brachte, Benjamin und Janina Lin Otto in die Stadtteilkonferenz einzuladen.
Die Veränderungen des vor 100 Jahren noch dörflichen Bramfelds sind bereits seit Jahren im Gange, wie Olaf Duge feststellte: „Es geht nicht mehr um das ,Ob‘ sondern um das ,Wie‘.“ Und das „Wie“ stieß nicht nur auf Zustimmung. So bemerkte Herbert Siegert von der Anwohner-Initiative „Bramfeld 70“, die gegen die Abholzung des kleinen Wäldchens zwischen Mützendorpsteed und „Chaussee“ kämpft, dass „es in Bramfeld kaum noch unversiegelte Flächen gibt“.
Und überhaupt die Chaussee: Sie ist die große Wunde des Stadtteils, gehört mit mehr als 40.000 Pkw-Fahrten pro Tag zu den am meisten befahrenen Verkehrsschneisen der Stadt. Nicht nur Brakula-Geschäftsführer Uwe Schmidt kämpft um die Umgestaltung des Dorfplatzes inklusive des (versprochenen?) Fußgängertunnels vom künftigen U-Bahnhof auf die Westseite der „Chaussee“.
Dort muss und wird etwas geschehen, und dazu hätten die Anwesenden gern die Hochbahn gehört. Aber diese Veranstaltung wird sicherlich bald nachgeholt, sobald das Planfeststellungsverfahren für den Ostast der U5 abgeschlossen sein wird.