21. Mai 2022
Bramfeld

Geheimnis soll gelüftet werden

Wer weiß mehr über den Weltkriegs-Bunker auf dem Brakula-Gelände?

Gudrun Wohlrab interessiert sich für den Bunker hinter dem „Försterhaus“ Foto: tel

BRAMFELD Jahrzehntelang blieb er hinter mehr oder weniger glänzenden Gebrauchtwagen versteckt: Nun tauchte bei den Arbeiten für die sogenannte Kulturinsel im Garten hinter dem „Försterhaus“ an der Bramfelder Chaussee ein grauer Monolith auf. Es ist ein Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg.

Gudrun Wohlrab, Leiterin des Stadtteilarchivs Bramfeld, interessiert sich für das Stahlbeton-Gebäude. Aus dem Boden ragt nur die obere Hälfte des Bunkers heraus. Es gibt einen schmalen Eingang mit einer sogenannten Splitterschutzwand davor. Nach vorläufigen Schätzungen wurde der Bunker um 1941/42 errichtet. In jenen Jahren waren im „Försterhaus“ und im heutigen Brakula Behörden oder Behördenabteilungen untergebracht.

Denkmalamt ist bereits eingeschaltet

„Es ist daher anzunehmen, dass der Schutzraum für die Mitarbeiter dieser Behörden errichtet wurde“, so Wohlrab. Heute sind die (vermutlich) zwei Räume des Bunkers inklusive des Eingangs mit Sand zugeschüttet. Das Bauwerk ist sichtbar rund acht Meter lang und 2,50 Meter breit. Was verbirgt sich wohl dahinter?, fragt sich nicht nur Wohlrab: „Ich werde immer wieder von Bramfeldern auf den Bunker angesprochen.“

Baupläne jedenfalls wurden bislang nicht gefunden. Inzwischen ist auch das Denkmalamt der Stadt eingeschaltet. Eventuell wird der einstige Schutzraum selbst – wie bereits die Nachbargebäude – unter Schutz gestellt, denn „es handelt sich hier nicht um einen Bunker von der Stange“, sagt Wohlrab. Sie hätte am liebsten, dass die Räume des Betonklotzes ausgegraben werden. Und hat schon Ideen: „Das Thema Luftschutzbunker erlangt ja gerade wieder traurige Aktualität. Man könnte Führungen veranstalten, um den Menschen drastisch zu zeigen, wie sich frühere Insassen gefühlt haben mögen.“

Derweil ruft sie die Bramfelder auf, sich zu melden, wenn sie näheres zum Bau des Bunkers oder seinen Betrieb in Kriegszeiten berichten oder sogar Fotos beisteuern können. Das Stadtteilarchiv ist per Mail unter stadtteilarchiv-bramfeld@t-online.de zu erreichen.

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