BRAMFELD Jahrelang hatten Lokalpolitiker, Kaufleute und Bezirksamt Wandsbek versucht, auf dem Bramfelder Marktplatz einen Weihnachtsmarkt zu etablieren. Nun mussten die Beteiligten für dieses Jahr die Segel streichen. Und es sieht ganz so aus, als wäre es eine Absage auf Dauer.
Quartiersmanagerin Sylvia Soggia überbrachte die schlechte Nachricht dem Wochenblatt: „Es wird in diesem Jahr keinen Weihnachtsmarkt auf dem Bramfelder Marktplatz geben, nicht mal einen kleinen.“ Bis zur letzten Minute hatte die Quartiersmanagerin zusammen mit der Marktplatz Galerie versucht, Standbetreiber für einen Bramfelder Weihnachtsmarkt zu gewinnen: vergeblich. „Die Mindestanforderung wären laut Bezirksamt Wandsbek zwölf Stände, gastronomische Angebote nicht eingerechnet. Aber im Moment will kein Händler das Risiko eingehen, sich auf einen nicht etablierten Markt zu stellen. Es gibt in Hamburg viele große traditionelle und etablierte Weihnachtsmärkte. Und die Händler können sich derzeit den besten Standort praktisch aussuchen“, beschreibt Soggia die Situation.
Dauerhaft „ausgeblasen“?
Das habe nicht zuletzt mit der zurückliegenden Corona-Pandemie zu tun: In dieser Zeit seien zahlreiche Markthändler pleite gegangen. „Diejenigen, die übrig geblieben sind, haben jetzt fast die freie Auswahl. Da muss ein ‚neuer‘ Standort, wie es Bramfeld gewesen wäre, zurückstehen. Selbst dann, wenn er bereits als Wochenmarkt etabliert ist und ein so großzügiges Gelände zu bieten hat wie Bramfeld. Vor Corona waren die Verhandlungen mit der Marktplatz Galerie und dem Bezirksamt laut Soggia bereits weit gediehen: „Wir hatten schon die entsprechenden Anträge an die zuständigen Behörden geschickt. Und dann kam die Pandemie.“ Soggia schließt nicht aus, das Thema in den kommenden Jahren wieder aufzugreifen. Aber es sieht eher danach aus, als seien die Adventslichter auf dem Bramfelder Marktplatz auf Dauer ausgeblasen.