19. Mai 2023
Bramfeld

Fehlender Maibaum nur ein Ausrutscher?

2024 soll das Fest wieder alten Glanz haben

Tradition und Spektakel: die Aufstellung des Maibaums durch die Freiwillige Feuerwehr Bramfeld Foto: tel

BRAMFELD  Es war ein ungewohntes Bild mit einem gut besuchten Flohmarkt, aber fehlendem Maibaum: Der 1. Mai fand ohne die mit bunten Bändern geschmückte 13 Meter hohe Aluminiumstange auf dem Marktplatz statt.

Es fehlten damit die spektakulären Momente: das professionellen Aufstellen des Maibaums durch die Freiwillige Feuerwehr oder die Auftritte von Chören und Volkstanzgruppen. Ursache: Die Mai-Feierlichkeiten waren vom Veranstalter, dem Heimatverein „Up ewig ungedeelt“ von 1895, abgesagt worden. Mehrere Gründe hatten dazu geführt. Zunächst hatte die Marktplatz Galerie, in den Vorjahren immer ein verlässlicher Sponsor, seine Teilnahme abgesagt. Als Begründung wurden die hohen Kosten angegeben, denn die Marktplatz Galerie hatte nur für die Toilettenbenutzung ihr Haus am Feiertag extra geöffnet – abgesichert durch Aufsichtspersonal. Wie das Wochenblatt erfuhr, sollen sich außerdem Marktplatzbesucher im vergangenen Jahr daneben benommen haben. Das zweite Unglück begann mit dem Beinbruch des Heimatvereinsvorsitzenden Peter Lüth (78), was ihn und seinen Verein über Monate außer Gefecht setzte. Drittes Unglück war eine (leichte) Beschädigung des Maibaums. Notgedrungen musste Lüth die traditionelle Veranstaltung, die seit 2014 nur einmal – wegen Corona – abgesagt werden musste, streichen.

Alle Beteiligten sind sich aber darüber einig, dass es keine Absage für die Zukunft sein darf. „Ich fand das Maibaumfest immer total schön und bereichernd“, erklärte die Bramfelder Quartiersmanagerin Sylvia Soggia. Ähnlich sieht es auch Brakula-Geschäftsführer Max Engelke. Das Stadtteil-Kulturzentrum veranstaltet regelmäßig parallel zum Maibaumfest einen Flohmarkt: „Das ist eine nachgefragte Veranstaltung mit interessantem Rahmenprogramm, die auf jeden Fall wieder stattfinden soll.“ Engelke wünscht sich allerdings eine Eindämmung behördlicher Auflagen im Umfeld der Veranstaltungen. Traditionell ist auch die Förderung durch das Bezirksamt Wandsbek. Sylvia Soggia hofft, möglicherweise über das Bezirks-amt fehlende Sponsorengelder ausgleichen könnte. Der Heimatverein sollte aber weiterhin als Veranstalter fungieren. Eventuell benötigte Sondermittel müsste der Heimatverein beantragen. Soggia: „Die Arbeit muss dort auf mehrere Schultern verteilt werden. Der Heimatverein braucht dringend eine Verjüngung. Es sollten sich mehr Bramfelder und Bramfelderinnen dafür engagieren.“

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