BORGFELDE Für Hummeln, Schmetterlinge und Wildbienen gibt es immer weniger Brutmöglichkeiten in der Stadt. Grund dafür sind fehlende Unterschlüpfe in alten Bäumen oder brüchigen Hausfassaden. Um den kleinen Tierchen trotzdem ein Angebot für eine angemessene Unterkunft zu bieten, hat die Naturschutzjugend (Naju) im Borgfelder Grünzug Insektenhotels aufgestellt und Sandburgen auf den Wiesen installiert.
In Erdlöchern und zwischen winzigen Ästen können Insekten hier jetzt ungestört einziehen und ihre Brut aufziehen. Bei einem Aktionstag waren am Wochenende auch Anwohner gefragt, um bei der Arbeit zugunsten der Insekten mit anzupacken.
Einen ganzen Samtag lang schufteten die Naturschützer im Grünzug am Hang zusammen mit Nachbarn aus der Umgebung, um noch ein zweites Hotel aufzustellen und kleine Insektenhügel entstehen zu lassen, „auf denen sich die Insekten einbuddeln oder einfach mal in der Sonne liegen können“, erklärt Jonas Bokowski (19), der für die Naju dabei war.
Ziel der Aktion ist, wieder neuen Lebensraum für Insekten entstehen zu lassen und dadurch die Artenvielfalt zu erhalten. Im Rahmen der Aktion wurden auch noch ein Schmetterlingssaums für Falter und Wildbienen angelegt, das zweite Insektenhotel installiert und einige zugewachsene Bereiche von Brennnesseln befreit. Seit dem Beginn der Maßnahmen im Grünzug vor ein paar Jahren, „hat sich die Lage für Bienen, Schmetterlinge und viele andere Insekten hier absolut entspannt“, berichtet auch Aurelia Werner (18), die sich für die Umwelt direkt vor ihrer Haustür engagieren möchte, weil „man dann auch sofort das Ergebnis selber mit erleben kann“. Überall summt es um die ehranamtlichen Helfer herum, als seien alle Insekten aus Borgfelde an diesem Morgen vorbeigekommen, um sich für den tollen Einsatz der Naturschützer zu bedanken.
Als nächstes sollen nun auch noch ein paar Schilder aufgestellt werden, die erklären, was es mit den Hügeln auf sich hat. „Es ist leider schon vorgekommen, dass die Sandburgen von Hunden aufgewühlt wurden“, bedauert Paula Hoppe, die Organisatorin des Projektes. Das sei mit Sicherheit keine böse Absicht der Hundehalter, sondern vor Allem Unkenntnis des Naturschutzprojektes gewesen, vermuten die Mitglieder der Naju. Um nun noch besser aufzuklären, sollen die Hinweisschilder auf das Konzept aufmerksam machen. Die Hügel seien zudem noch zusätzlich mit Maschendraht befestigt worden, um ihnen besseren Halt zu geben. „Nun können Hummeln und andere Insekten hier gemütlich in der Sonne liegen“.
Kontakt zur Naju für Interessierte, die sich gern engagieren möchten unter www.naju.de