26. Mai 2023
Billstedt

Zweiräder sollen Heimat bekommen

Lokalpolitik hat den Verkehrsknotenpunkt immer wieder auf dem Zettel

Die Fahrradanlagen am Bahnhof wirken verbraucht Foto: Timm

BILLSTEDT Der U-Bahnhof Billstedt wurde am 28. September 1969 eröffnet. Eine kleine Bilanz zu (relativ frischen) Beschlüssen aus dem Regionalausschuss der Bezirksversammlung Mitte.

Thema ist der Verkehrsknotenpunkt mit seinen (noch) zwei U-Bahn-Linien und 15 Buslinien immer wieder. Wie nötig das ist, wird schon deutlich, wenn man sich dort genauer umschaut: Fahrräder werden an Zäunen und Geländern abgestellt. Manchmal ist es verboten (wie jenseits des Bahnhofs am Mauke-stieg-Zaun) – manchmal werden die Zweiräder auch vergessen und (vom Zahn der Zeit?) langsam zerlegt, bis sie zu nichts mehr zu gebrauchen sind.

Was an offiziellen Fahrradständern existiert (laut hamburg.de sind es 92 Bike+Ride-Plätze, die Abstellanlage auf dem Busbahnhof kommt noch dazu), sieht eher trist als einladend aus. Aber vielleicht kommen die Fahrgäste für Bus und Bahn ja auch mit den gern achtlos abgestellten elektrischen Rollern? Um konkreter zu werden: In ihrer Märzsitzung hat die Bezirksversammlung als Ganzes einen Antrag aus Billstedt bestätigt, der dem Durcheinander ein wenig an die Wurzel gehen will. Am Maukestieg sollen weitere, überdachte und beleuchtete (dazu gleich mehr) Fahrradabstellplätze entstehen. Die Politik will festgestellt wissen, wie stark die grünen Fahrradboxen abseits der Brücke zum Billstedt-Center ausgelastet sind. Fahrradleichen müssten entfernt und eine Abstellfläche für motorisierte Zweiräder nahe des Bahnhofs errichtet werden. Die Politik nennt das „Komfortoffensive“. Eigentlich wollten die Regionalparlamentarier auch einen sogenannten „switchh“-Punkt an den Bahnhof bringen. Dort könnte man dann auf Leihfahrräder und -roller, möglicherweise sogar Carsharing-Autos umsteigen. Derlei sollte im Bereich des heutigen Taxiplatz entstehen. Doch die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) lehnte ab: So ein Mobilitätspunkt sei bereits geprüft worden, räumlich und verkehrlich dort aber nicht umsetzbar. Die Hochbahn untersuche – wie berichtet – aber weitere Flächen im Umfeld.

Und schließlich: Aus dem letzten September stammt ein Beschluss, der von der Verwaltung begehrt, sich bei „zuständigen Stellen“ dafür einzusetzen, dass am Fußweg an den Gleisen der U-Bahn vom Öjendorfer Weg zum Bahnhof mehr Licht installiert wird. Bäume an der Reclamstraße lassen deren Beleuchtung nicht durch, das „Restlicht des Bahnsteigs ist nicht ausreichend“. Und wer es vergessen hat: Der Bahnhof gehört zum Sanierungsgebiet Billstedter Zentrum.

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