BILLSTEDT Martinshörner der Feuerwehren, die zum Brandort eilten, waren weithin zu hören: Am vergangenen Montag ist ein Gelenkbus der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) auf der Autobahn A1 komplett in Flammen aufgegangen.
Feuerwehrsprecher Dennis Diekmann sagte auf Anfrage des Hamburger Wochenblatts, das Fahrzeug habe auf der Fahrbahn in Richtung Norden an der Anschlussstelle Billstedt unter der Brücke Mümmelmannsberg gebrannt, es blieb nur ein Skelett übrig. Der Schaden ist immens: Ein Gelenkbus kostet bis zu 350.000 Euro.
Wegen der starken Rauchentwicklung wurden zwei Löschzüge und diverse Spezialfahrzeuge an den Brandort geschickt. Weil es auf der Autobahn keine Hydranten gibt, konnte die Löschwasserversorgung nur durch Abrollbehälter mit Wasser und weitere Fahrzeuge sichergestellt werden. Die mit 60 Mann anwesenden Feuerwehrkräfte setzten auch Löschschaum ein.
Linienverkehr gibt es an dieser Stelle nicht. Nach bisher bekannten Informationen befand sich der Bus auf dem Weg in eine Werkstatt von Billbrook nach Bergedorf. Fahrgäste fuhren nicht mit, es gab keine Verletzten, der Fahrer konnte sich retten.
Die A1 war zunächst in Richtung Norden gesperrt, wie Polizeisprecher Joscha Ahlers auf Fragen mitteilte, war die Autobahn komplett von 9.38 bis 10.34 Uhr gesperrt. In Richtung Süden bildeten sich zwei Kilometer langer Stau, nach Norden bis zu neun Kilometer. Die Südfahrbahn war um 10.34 Uhr frei, nach Norden wurde die erste Fahrspur um 12.45 Uhr und drei Fahrspuren um 16.24 Uhr geöffnet. Die Polizei nimmt einen technischen Defekt als Unfallursache an, exakte Angaben waren bis Redaktionsschluss nicht möglich.
VHH-Sprecher Lennart Meyer berichtete Ähnliches wie die Feuerwehr: Der Gelenkbus eines Mannheimer Herstellers habe sich auf einer Fahrt von Billbrook nach Bergedorf befunden. Im Motorblock des konventionell angetriebenen Fahrzeugs hätten sich Flammen entwickelt, der Fahrer versuchte vergeblich, diese selbst zu löschen, brachte sich aber dann hinter der Leitplanke in Sicherheit.Laut VHH-Darstellung blieb der Bus auf der Ausfahrt Öjendorf stehen.
Meyer erklärte, alle VHH-Fahrzeuge hätten einen Brandmeldewarnsensor im Motorraum. Diese löse aus, „sobald unübliche Wärmeentwicklung entsteht und es wird im Display beim Fahrer vermeldet“. Der Bus sei „vorschriftsmäßig gewartet und unauffällig“ gewesen. Das Wrack befinde sich in der Werkstatt, die Ursache des Feuers werde gemeinsam mit Gutachtern untersucht.