9. Oktober 2021
Billstedt

Nicht schlimm dreckig?

Gewässer sind mit Stickstoff und Kohlenwasserstoffverbindungen belastet

Verschmutzungen unterhalb der Diek in der Glinder Au liegen im Rahmen, glaubt die Umweltbehörde. Doch die Idylle an der Diek täuscht Foto: Frank Berno Timm

BILLSTEDT Wie sauber ist der Steinfurths Diek und seine Zuläufe? Es ist bekannt: Der Steinfurths Diek mit seinen Zu- und Abflüssen gilt als belastetes Gewässer. Dafür gibt es, so die Erkenntnisse der letzten Jahre, vor allem eine Ursache: Weil Besucher der Diek die Wasservögel trotz Verbots füttern, vermehren sie sich über Gebühr – Hinterlassenschaften inbegriffen.

Die am Ufer wachsenden Bäume lassen ihr Laub ins Wasser fallen. Beim Besuch des SPD-Bundestagskandidaten Falko Droßmann sagte Bernd Mombrei, Chef der Angler, die das Gewässer gepachtet haben, die Diek könne angesichts der fehlenden Wassertiefe die herunterfallenden Blätter nicht mehr selbst zersetzen. Außerdem gebe es eine starke Belastung mit Nitraten und Nitriten­, also stickstoffhaltigen Salzen.

Es gibt keine Messungen

Wie hoch sind die Belastungen genau? Messungen in der Diek, sagt BUKEA-Sprecherin Renate Pinzke, gebe es nicht und seien auch dem Bezirk Mitte nicht bekannt.
Die Untersuchungen unterhalb der Diek in der Glinder Au und an der unteren Bille wiesen „Keine Überschreitungen der Umweltqualitätsnorm (UQN) für Nitrat auf“. Der Orientierungswert bei Nitrit sei bei einigen Messungen „leicht überschritten“, liege aber in der Größenordnung der „in Hamburg untersuchten Gewässer“.

Woher kommen denn die Stickstoff-Verwandten? Laut BUKEA geht es um den Eintrag von Nährstoffen. Das könne durch den Einfluss landwirtschaftlich genutzter Flächen, Einleitung aus Kläranlagen, Niederschlagswasser und Überpopulationen von Wasservögeln geschehen: „Bei der Glinder Au spielen alle genannten Faktoren eine Rolle“, so Renate Pinzke. Doch das ist noch nicht alles. Die BUKEA nennt für sechs weitere Substanzen im Wasser eine Überschreitung des UQN: verschiedene Kohlenwasserstoffverbindungen, Kupfer und Zink. Harmlos dürften die Kohlenwasserstoffverbindungen nicht sein.

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