17. März 2023
Billstedt

Drehen sich die Behörden im Kreis?

Billstedter Zentrum Polizei und Verkehrsbehörde dementieren Dissens

Während der Verkehr an der Kreuzung Möllner Land-/Reclamstraße fließt, streitet sich die Verwaltung Foto: Timm

BILLSTEDT Kommt er, kommt er nicht? Eigentlich soll die Kreuzung Möllner Land-/Reclamstraße zu einem Kreisverkehr umgebaut werden. Aber damit geht es nicht so richtig vorwärts.

Ein wenig fühlt man sich an Michael Heltau und sein Lied „Karussell“ („Ja wenn sich alles dreht…“) aus den 1980er-Jahren erinnert. Doch es geht um eine weit trockenere Angelegenheit als Heltaus Bühnenleben: eine Straßenkreuzung.

Wer aus Richtung Öjendorf die Möllner Landstraße herunterkommt, kann am Polizeikommissariat in Richtung U-Bahn oder Billstedter Hauptstraße abbiegen, genauso andersherum. In der Regel klappt das auch ohne größere Staus. Trotzdem soll ein Kreisverkehr her, schon 2019 war das Thema im Hauptausschuss der Bezirksversammlung. Und jetzt?

Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer (SPD) hatte in der Januarsitzung des Billstedter Regionalausschusses dargelegt, es gebe Gerangel zwischen der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) und der Verkehrsdirektion der Polizei. Deswegen würden – wie berichtet – die Bauarbeiten auf der Billstedter Hauptstraße vorgezogen.

Gerangel? BVM-Sprecher Dennis Krämer: „Nach unserem Kenntnisstand handelt es sich um eine Maßnahme, die der Bezirk Mitte plant und umsetzt.“

Polizeisprecher Florian Abbenseth antwortet auf dieselben Fragen, der Straßenbaulastträger (das Bezirksamt) und die Straßenverkehrsbehörden stünden in „einem sach- und zielorientierten Austausch“, es handele sich nicht um einen Streit zwischen BVM und Verkehrsdirektion: „Zunächst werden durch den Straßenbaulastträger weiterführende Planungen vorgenommen und nachfolgend Unterlagen der Straßenverkehrsbehörde zur Prüfung übersandt. Die Straßenverkehrsbehörde beteiligt sich dabei konstruktiv.“ Ob es Alternativen zum Kreisverkehr gebe und wann gebaut werde, müsse der Bezirk beantworten.

Neubauer bekräftigt wiederum, das sich Innen- und Verkehrsbehörde nicht über die Radverkehrsführung einigen könnten. Ihm sei „aber sehr wichtig, dass es im Billstedter Zentrum jetzt endlich vorangeht“. Der Bezirk bringe die Idee des Kreisverkehrs wieder ins Spiel: „Voraussetzung wäre, dass eine neue Verkehrszählung auch zu neuen Ergebnissen führt.“ Diese habe am 23. Februar stattgefunden. „Offenbar hat man unseren Wunsch tatsächlich aufgegriffen“, so Neubauer. Ergebnisse bleiben abzuwarten.

Auch interessant