BILLSTEDT Seit Anfang Juni ist er im Amt, und es ist sein vierter Kommissariatsleiterjob: Polizeioberrat Jens Lodahl hat nicht nur die Billstedter Polizei, sondern auch die Gesamtverantwortung für Hamm und Billstedt übernommen.
„Sind Sie getestet?“ – „Nein, aber dreimal geimpft.“ – „Geimpft bin ich auch, aber wie ist es mit dem Test?“ Noch einmal eine Verneinung, also gehen wir in den großen Konferenzraum, da Lodahl das Wohl seiner Leute besonders am Herzen liegt. Ein großer, ovaler Tisch, gegenüber der Fensterreihe hängt eine große Karte der „Region Mitte 2“ an der Wand, also die Polizeikommissariate 41 (Hamm) und Billstedt (42). Jens Lodahl – mit etwas über 1,90 Meter groß gewachsen, 53 Jahre alt, kurze Haare, die normale Polizeiuniform wie seine Kollegen – nimmt die Maske ab und setzt sich gegenüber.
Der Billstedter Polizeichef rechnet vor: Seine Polizisten kümmern sich um fast 163.000 Einwohner, an die 300 Schutzpolizisten arbeiten in der Region, die im Landeskriminalamt (LKA) zusammengefasste Kripo geht extra. Lodahl ist seit 34 Jahren Polizist, seit 20 Jahren arbeitet er im Büro: „Ich kann hier mehr bewirken.“
Billstedt ist für Lodahl neu. Er hat schon drei andere Kommissariate geleitet, in vielen anderen Funktionen Polizeiarbeit gemacht, aber noch nie in Billstedt. Es sei wichtig, dass sich seine Leute auskennen, er als Dienststel-lenleiter werde alle Chancen nutzen, um sich ebenfalls ein Bild von den Stadtteilen zu machen. Einen anderen Job hat er auch noch; er führt größere Einsätze.
Und wie ist Billstedt? Lodahl lacht: „Eine herausfordernde Tätigkeit.“ Die Einsatzzahlen sind die höchsten weit und breit, 25.000 im Jahr, „bis zu sechs Streifenwagen gleichzeitig“. Der erfahrene Polizist hat sich intern auf seine neue Aufgabe beworben und die entsprechende Auswahl gewonnen. Wenn er sich bewährt, ergänzt Lodahl, wird er zum Jahreswechsel zum Polizeidirektor aufsteigen.
Aber auf den Titel, hat man den Eindruck, kommt es ihm nicht wirklich an. Nach Schwerpunkten in Billstedt gefragt, meint der Kommissariatschef, was die Polizei mache, werde „von der Gesellschaft vorgegeben“. Aufgaben seien die Kriminalitätsbekämpfung, Gefahrenabwehr und Verkehrssicherheitsarbeit. Er setze die großen Planken, gebe den Rahmen vor. Von seinen Polizisten erwartet er, dass sie „situationsgerecht einschreiten“. Und Lodahl wiederholt, was viele seiner Kollegen sagen: Die Leute sollten im Zweifel immer den Notruf (110) wählen.
Und wenn er nicht im Dienst ist? Lodahl ist verheiratet, hat ein Kind und viele Hobbys, viel mehr will er gar nicht verraten. „Würden Sie noch einmal Polizist werden?“ Er antwortet prompt: „Natürlich, auf jeden Fall, es ist ein Traumberuf!“
Er hat den Beruf „von der Pike auf gelernt“ und kennt die „Besonderheiten der einzelnen Bereiche“.