OHLSDORF Die große Durchfahrt-Sause über den Ohlsdorfer Friedhof ist (vermutlich endgültig) vorbei: Am vergangenen Freitag schloss Umweltstaatsrat Michael Pollmann die neu errichteten Schranken an der Kreuzung Mittelallee/Ida-Ehre-Allee (Kosten: rund 448.000 Euro).
Den größten Parkfriedhof der Welt, auf dem bis heute mehr als 1,6 Millionen Menschen begraben wurden, als schnöde Abkürzung benutzen geht nun nicht mehr. Auch künftig ist jede Grabstelle mit dem Auto zu erreichen. Aber motorisierte Friedhofsbesucher müssen sich vorher überlegen, welche Einfahrt sie nehmen: Für den westlichen Teil des Friedhofs ist die Einfahrt Fuhlsbüttler Straße geeignet, wer in den östlichen Teil möchte, fährt am Kornweg, der Bramfelder Chaussee oder am Seehof ein.
„Es wurden zahlreiche Alternativen geprüft. Das neue Schrankensystem ist eine gute Lösung“, erklärte Carsten Helberg, Geschäftsführer der Hamburger Friedhöfe AöR. Man werde die Entwicklung nach der Schrankenschließung genau beobachten und – wo nötig – nachsteuern, so Helberg. So stehen weitere Poller bereit für den Fall, dass rücksichtslose Autofahrer die Schranken in der Mitte der rund 389 Hektar großen Anlage zu umfahren versuchen.
Etwa 60 Prozent der täglich rund 8600 Fahrzeuge auf dem Friedhof waren reine Durchfahrer. Jetzt hängen für Autofahrer, die es noch nicht wussten, Plakate mit dem Hinweis „Keine Ausfahrt über Fuhlsbüttler Straße!“ beziehungsweise „Kornweg“, „Seehof“ oder „Bramfeld“ über den Zufahrten. Aber nicht nur auf dem Friedhof selbst sondern auch in der Siedlung Klein Borstel und rund um die Einfahrt Seehof (Bramfeld) dürfte sich der nachlassende Durchgangsverkehr bemerkbar machen.
Und so kann man die Barriere passieren: Trauergäste melden sich an der Schranke per Klingelknopf und Kamera bei der Friedhofsverwaltung. Hinterbliebene, die mehrere Gräber betreuen, sowie Betriebe (etwa Gärtner und Bestatter beantragen bei der Verwaltung einen elektronischen Chip.
