HAMBURG-NORD Für seinen beispielhaften Einsatz für Hamburgs Stadtteilkultur hat Klaus Kolb den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland überreicht bekommen.
„Alle sollen sich um mehr Gemeinwohl kümmern“, davon ist Klaus Kolb überzeugt. Der im Westerwald geborene Soziologe lebt seit 1981 in Hamburg und hat besonders einen Stadtteil mit geprägt. „Klaus Kolb engagiert sich seit über 35 Jahren für die Kultur, insbesondere in Eppendorf“, würdigte Kultursenator Carsten Brosda sein Engagement.
„Mit seiner ruhigen und klaren Art schafft er es immer wieder, soziale, kulturelle und stadtentwicklungspolitische Initiativen, Vereine und Einrichtungen zusammenzubringen. Ihm geht es dabei auch immer um die Idee des Zusammenhalts und Zusammenlebens in der Stadt“, führte Brosda aus.
Kolb hat das soziokulturelle Zentrum Kulturhaus Eppendorf, heute Kunstklinik, gegründet und aufgebaut. Mehr als 30 Jahre lang war er dessen Geschäftsführer und über den Stadtteil hinaus ein bekanntes Gesicht. Er hat den Verein Stadtteilarchiv Eppendorf, heute Geschichtswerkstatt Eppendorf, mitbegründet und das nachbarschaftliche Netzwerk rund um die Eppendorfer Martinistraße mit dem Namen „martini.erleben“.
Dort entstand die Idee einer Folgenutzung für das ehemalige Krankenhaus Bethanien als soziales und kulturelles Quartierszentrum, das 2019 als Projekt „martini 44“ eröffnet wurde und einen Meilenstein der Stadtentwicklung darstellt. „Damit sich Egoismus und Gleichgültigkeit nicht durchsetzen, braucht unsere Stadtgesellschaft mehr Treffpunkte und Orte, um Einsamkeit und Filterblasen zu überwinden“, wünscht sich Kolb. „Werde aktiv, wo Du wohnst“, lautet sein Appell an die Bewohner*innen in den Stadtteilen, die sich vor der eigenen Haustür für eine kulturelle Basis einsetzen und damit auch Kontrapunkte gegen die fortschreitende Gentrifizierung setzen sollten.