25. Februar 2023
Hamburg-Nord

Gendersternchen raus aus Behördentexten?

CDU-Antrag abgeschmettert – Grün-Rot will Frauen nicht nur „mitdenken“

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Symbolfoto: GettyImages

HAMBURG-NORD Gender-Alarm in der Bezirksversammlung Hamburg-Nord. Die CDU-Fraktion versuchte, bei der vergangenen Sitzung, das Gendern in Behördentexten des Bezirks zu untersagen.

Der Antrag im Wortlaut: „Der Herr Bezirksamtsleiter wird aufgefordert dafür Sorge zu tragen, dass binnen drei Monaten nach diesem Beschluss die amtliche schriftliche oder elektronische Kommunikation und Veröffentlichung des Bezirksamtes Hamburg-Nord unter Einhaltung der Regeln des „Rats für deutsche Rechtschreibung“ erfolgt.“ In diesen Regeln sei das Gendersternchen oder der Doppelpunkt nicht vorgeschrieben, entsprechend solle man auch darauf verzichten, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Andreas Schott. Die Aktion der Christdemokraten ist angelehnt an die Bürgerinitiative „Schluss mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung“, die zurzeit Unterschriften in Hamburg gegen das Gendern sammelt. Die Initiatorin, Sabine Mertens, ist nach queerfeindlichen Äußerungen in die Kritik geraten. Von diesen distanzierten sich auch die Kommunalpolitiker der CDU in Hamburg-Nord, das Sternchen jedoch solle weg. Starken Gegenwind gab es für diesen Antrag von der Mehrheit des kommunalpolitischen Gremiums. Grün-Rot schmetterte den Antrag ab.

In der Debatte gab es einen regelrechten Schlagabtausch, bei dem der Kerngedanke der Genderbefürworter darauf abzielte, dass Frauen nicht einfach nur mitgedacht, sondern auch sprachlich mit erwähnt werden sollten. Ambivalent die Position von Claus Joachim Dickow, Fraktionsvorsitzender der FDP in der Bezirksversammlung: Solange es in Hamburg-Nord nicht läuft, wie im Bezirk Altona, wolle man sich enthalten. In Altona ist das Gendersternchen beziehungsweise eine „geschlechtergerechte Sprache“ für die Verwaltung qua Beschluss der Bezirksversammlung Pflicht, in Hamburg-Nord dürfen die Mitarbeiter der Verwaltung selbst entscheiden. Und das bleibt nach Ablehnung des CDU-Antrags auch weiterhin so.

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