16. Juli 2022
Hamburg-Nord

Ein Schlaraffenland für die Bienen

Infos gibt’s am Tag der offenen Gartenpforte

Viele Wildbienenarten, hier die Senf-Blauschillersandbiene, sind Feinschmecker und auf ganz spezielle Pflanzen als Nahrung spezialisiert Foto: Nabu/P.Brixius

HAMBURG-NORD Beim „Tag der offenen Gartenpforte“ dreht sich alles um die nützlichen Brummer. Zwei Experten stehen Rede und Antwort.

„Wie mache ich meinen Garten oder Balkon bienenfreundlich“, fragen viele, denen die Natur am Herzen liegt. Denn ohne Wild- und Honigbienen gäbe es kein Obst, kein Gemüse und keine Blumen. Weil Lebensräume und das Nahrungsangebot für Bienen immer weniger werden, können alle, die einen Garten oder sonstiges Grün haben, viel für den Erhalt der nützlichen Insekten tun. Im Naturgarten des Nabu, der am Wochenende wieder seine Pforte für schaulustige Gäste geöffnet hat, kann man sich vielfältige Anregungen holen – von besonders bienenfreundlichen Pflanzen, die ganzjährig Nahrung bieten, bis hin zu Nistmöglichkeiten.

Diskussion zum Thema „Nahrungskonkurrenz“

Neben den beliebten Insektenhotels sind zum Beispiel auch sandige Flächen, die in der Sonne liegen, bei Wildbienen für den Hausbau sehr begehrt. Ebenso trockene Pflanzenstängel, in denen manche Arten gerne nisten. Als besonderes Highlight findet um 14 Uhr eine halbstündige Open Air-Diskussionsrunde zum Thema „Nahrungskonkurrenz zwischen Wildbienen und Honigbienen“ statt: Stefan Köttgen, Nabu-Experte für Wildbienen, erörtert im Gespräch mit Stephan Balthasar Iblher, der seit 20 Jahren Honigbienenvölker im Nabu-Garten stehen hat, worauf „ihre“ jeweiligen Bienen fliegen und ob genug für alle da ist.

Auf der einen Seite schwirren die sehr auf bestimmte Pflanzen angewiesenen Wildbienen, auf der anderen die nicht so wählerischen Honigbienen. Die Diskussion wird moderiert von Barbara Popp vom Nabu-Naturgarten-Team. Wer gleich zur Tat schreiten und den Tisch für Bienen abwechslungsreich decken will, kann direkt vor Ort geeignete Wildstauden erstehen. Darüber hinaus bietet der rund 1.500 Quadratmeter große Schrebergarten, der von der Nabu-Gruppe Bramfeld/Ohlsdorf/Barmbek betreut wird, viele weitere Anregungen für alle, die ihr Grün naturnah gestalten wollen: Von Magerrasen und Trockenmauer, über Wildkräuter-Acker, Teich und Knick bis Totholz- und Steinhaufen sowie alten Apfelbäumen. Der Garten (Parzelle 185) befindet sich in der Kleingartenanlage an der Bebelallee, Ecke Deelböge, etwa drei Gehminuten vom U-Bahnhof Lattenkamp entfernt.

Sonntag, 17. Juli, 11–17 Uhr Diskussionsrunde um 14 Uhr Eintritt frei, Bebelallee

 

Informationen
Für einen bienenfreundlichen Garten oder Balkon empfiehlt der Nabu folgende Pflanzen (Auswahl):
Blumenbeet: Schafgarbe, Akelei, Lavendel, Lupine, Wilde Malve, Astern, ungefüllte Dahlien
Bäume und Sträucher: Schlehe, Pfaffenhütchen, Kornelkirsche, Weißdorn, Stachelbeere, Himbeere, Brombeere, Johannisbeere, Wilder Wein, Efeu, ungefüllte Kletterrosen
Gemüsebeet: Ackerbohnen, Kleearten, Borretsch, Ringelblumen, Kürbisgewächse, Zwiebeln, Kohl, Möhren, Gewürzkräuter
Balkon: Goldlack, Kapuzinerkresse, Verbene, Männertreu, Wandelröschen, Löwenmäulchen, Küchenkräuter (Salbei, Rosmarin, Lavendel, Pfefferminze, Thymian)

Auch Hummeln, wie hier die Ackerhummel, zählen zu den Wildbienen

 

 

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