BARMBEK Eines der meist diskutierten Themen in Barmbek-Süd ist derzeit das Planschbecken am Biedermannplatz, das zunächst stillgelegt, dann zu einem Wasserspielplatz umgebaut werden sollte und inzwischen vor dem kompletten Aus steht.
Das Becken, das seit den 1950er-Jahren betrieben wurde, war jetzt sogar Thema in der Bezirksversammlung und trieb die Meinungen der Fraktionen auseinander. Während die FDP-Fraktion und die Linke auf die Sanierung des Planschbeckens und den Bau des Spielplatzes setzt, hat die Grün-Rote Koalition den Antrag weitestgehend abgelehnt. „Insbesondere die Forderungen an den bisherigen Planungen festzuhalten und sich um Bundes- und EU Mittel zu bemühen, wurde ohne überzeugende Argumente abgelehnt“, bedauert FDP-Fraktionschef Claus-Joachim Dickow. Durch steigende Kosten für die Sanierung muss jetzt eine Lücke von 700.000 Euro geschlossen werden, das Geld sei einfach nicht da, betont der Bezirk.
Das Drama um das Planschbecken in Barmbek-Süd begann bereits vor zehn Jahren, als das Bezirksamt kein Personal mehr hatte, um das Becken zu betreuen und sich zunächst Paten aus der Nachbarschaft um das Befüllen und Sauberhalten kümmern mussten. Mitten im Sommer 2018 kam mit einer neuen Hygienevorschrift dann das Aus für das beliebte Planschbecken am Biedermannplatz. Seitdem sorgte ein Gartenschlauch für ein wenig Abkühlung an heißen Sommertagen.
„Wir wollen die Pläne nicht aufgeben“
Schon im Herbst dieses Jahres sollte der Bau eines neuen Wasserspielplatzes beginnen, der zusammen mit beteiligten Familien aus dem Quartier geplant worden war. „Wir haben Jahre lang eine Notlösung hingenommen und wollen die Pläne jetzt nicht aufgeben“, ärgert sich auch Planschbecken-Pate Manfred Wachter. Von anfänglich 1,4 Millionen Euro sollen sich die Kosten jetzt auf 2,3 Millionen erhöht haben. Aus Sicht von Stadtgrün Hamburg-Nord gebe es auch die Möglichkeit, die Kosten durch den kompletten Verzicht auf das Planschbecken oder die Wasseraufbereitungsanlage zu senken. Aufgeben wollen die Barmbeker ihren Traum von einem neuen Wasser-Spielplatz am Biedermannplatz noch lange nicht: „Wir fordern den Bezirksamtsleiter jetzt auf, die Gelder aus anderen Töpfen zu organisieren.“ Der Streit ums Planschbecken geht somit weiter und bei der kommenden Bezirksversammlung soll es Antworten auf die Frage geben, ob noch irgendwo finanzielle Mittel für die Planungen aufgetrieben werden können.