27. April 2023
Barmbek

Verwirrung um Pläne des Bezirksamts

Baumfällungen für einen künftigen Durchgang

Zwischen der Bebauung im Grete-Zabe-Weg und der S-Bahn soll ein Grünstreifen eingerichtet werden. Anwohnern fehlt jetzt der Lärm- und Sichtschutz Foto: Grell

BARMBEK/DULSBERG Die Anwohner am Grete-Zabe-Weg wurden in den vergangenen Wochen von Rodungsarbeiten hinter ihrem Haus überrascht. Zwischen ihrer Wohnanlage und der S-Bahn-Trasse wurden Bäume gefällt und Büsche entfernt. Unklar war zu diesem Zeitpunkt, was an dieser Stelle eigentlich geplant ist.

„Wir haben dann beim Bezirk nachgefragt und erfahren, dass hier eine neue Grünanlage entstehen soll“, erklärt Simon Fellmer, der dort seit Jahren mit seiner Familie wohnt und den Grünzug als Sichtschutz schätzte und dort auch gern mal mit den Kindern Brombeeren pflückte. Der Bezirk spricht nun von einer Grünanlage und einem Durchgang zum Friedrichsberger Park für alle, die westlich dieses Grundstücks wohnen. „Wir können uns das gar nicht vorstellen, zumal die Verbindung auf beiden Seiten geschlossen ist“, wundert sich Simon Fellmer zusammen mit den betroffenen Nachbarn über die Pläne. Auf der Seite zur Dehnhaide begrenze zurzeit noch ein Zaun das Durchkommen zur Straße und auf der anderen Seite liege das Blutspendezentrum, das komplett eingezäunt sei.

Fakt sei, dass hier aber bereits 30 Bäume gefällt wurden und den Anwohnern am Grete-Zabe-Weg jetzt der Sicht- und Lärmschutz genommen wurde. „Dass wir hier in unseren kleinen Urwald sehen konnten, ist somit leider passé“. Laut Bezirksamt-Nord seien die Bäume vornehmlich aus Sicherungsgründen, aber auch zur Freihaltung einer Wegschneise gefällt worden. Da auf der S-Bahn-Trasse auch Güterverkehr unterwegs ist, würde jetzt, laut Anwohner, eine Schallschutzwand Sinn machen. „Bisher schützt auch nur ein alter rostiger Zaun die Grünanlage von der Bahntrasse“, so die Nachbarn, die sich nicht erklären können, wie hier eine Grünanlage auf so schmalem Raum aussehen könnte. Auch die eigene Privatsphäre im Garten, der durch den Verbindungsweg extrem einsichtig werden würde, ginge durch den Weg komplett verloren.

Zunächst will das Bezirksamt das Gelände vermessen und dann eine öffentlich zugängliche Verbindung für Fußgänger und Radfahrer zwischen dem Wandsegrünzug im Süden und dem Osterbekgrünzug im Norden hergestellen. Die Anwohner bezweifeln, dass auf einem cirka 20 Meter breiten Abschnitt gleichzeitig Radfahrer und Wanderer Platz finden. Irgendwie sei das alles schlecht geplant. Wer in den Park möchte, könne doch ganz einfach den Grete-Zabe-Weg nutzen.

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