7. Oktober 2020
Barmbek

Kommt die Sperrung des Südrings?

Bezirksamt prüft Möglichkeiten zur stärkeren Freizeitnutzung des Stadtparks

Mehr Ruhe und Erholung: Auch die zeitweise Sperrung der Otto-Wels-Straße, die mitten durch den Stadtpark verläuft, soll geprüft werden Foto: Busse

BARMBEK Er gilt als die meistgenutzte Grünfläche der Stadt: der Stadtpark. Immer mehr Menschen besuchen die mehr als
100 Jahre alten Grünanlagen, um Sport zu machen, Natur oder Kultur zu erleben oder sich zu erholen. Wegen neuer Wohnquartiere im Umfeld, Verkehrsplanungen und Erweiterungsvorhaben wird erwartet, dass die Besucherzahlen in Zukunft noch weiter steigen werden.

„Der Stadtpark wird seit Jahren immer beliebter. Wir prüfen nun, ob es funktionieren kann, den Südring für den motorisierten Individualverkehr zu sperren, um dort andere Möglichkeiten der Nutzung zu eröffnen“, sagt Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz: „Zumindest temporär sollte auch die Otto-Wells-Straße vom Durchgangsverkehr befreit werden, um mehr Ruhe und Erholung zu ermöglichen. Außerdem möchten wir untersuchen, ob ein Sprung zur City-Nord dazu führen kann, den Stadtpark mit der Grünfläche der City-Nord zu verbinden. So könnte auch mehr Raum für dringend benötigte Sportflächen geschaffen werden.“

Eine Idee, die auch Umweltsenator Jens Kerstan „besonders spannend“ findet. Finanzsenator Andreas Dressel ergänzt: „Gerade in den vergangenen Monaten wurde besonders deutlich, wie wichtig diese Bewegungs- und Erholungsorte für die Lebensqualität unserer Stadt sind. Der Senat hat sich vorgenommen, insbesondere die großen Volksparks in den kommenden Jahren weiter zu stärken.“
In Hamburg gibt es mehr als 400 Parks sowie 35 Naturschutzgebiete, die fast zehn Prozent der Landesfläche ausmachen. Das Bezirksamt Hamburg-Nord hat das niederländische Architekturbüro Karres en Brands sowie das in Seevetal ansässige Unternehmen Schnitter Gartendenkmalpflege Freiraumplanung beauftragt, zu untersuchen, welche Möglichkeiten es gibt, den Stadtpark innerhalb seiner gegenwärtigen Grenzen und im gesamten Umfeld zu erweitern. Die Untersuchung, die die Umweltbehörde und die Bezirksversammlung Hamburg-Nord finanzieren, soll klären, wo und wie Flächen für Erholung, Sport, Kultur und Naturerleben effizienter genutzt werden können, wie der Ausbau des ÖPNV (U5) und des Fahrradverkehrs angepasst und ob die Verkehrsbelastung in der Parkanlage reduziert werden kann.

Online-umfrage zur künftigen nutzung
HAMBURG-NORD Ab sofort können Bürger/-innen an der Befragung zur zukünftigen Nutzung des Stadtparks teilnehmen. „Die Umfrage soll uns dabei helfen, noch besser zu verstehen, welchen Bedarf die Stadtparkbesucher haben, damit wir dies bei unserer Planung berücksichtigen können“, so Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz. Es soll festgestellt werden, wo und wie Flächen für Erholung, Sport, Kultur und Naturerleben effizienter genutzt werden können, wie der Ausbau des Fahrradverkehrs und des ÖPNV angepasst und ob die Verkehrsbelastung im Park zugunsten anderer Angebote reduziert werden kann. Geprüft werden soll auch, inwieweit durch Verkehrsverlagerungen neue Flächen zur Freizeitnutzung gewonnen werden können. Bis Mitte November kann man online unter https://www.hamburg.de/hamburg-nord/stadtgruen/ an der Um-frage teilnehmen, außerdem sollen Fragebögen im Planetarium, im Café am Plansch-becken, im Lesecafé und beim Stadtpark Verein (Otto-Wels-Straße 3) sowie am Eingang des Bezirksamts, Kümmellstraße 5-7, bereitliegen. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen im Frühjahr 2021 vorgestellt werden. (cb)

 

Untersuchung zum Stadtparkgutachten: Umweltsenator Jens Kerstan (v.l.), Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz und Finanzsenator Andreas Dressel Foto: Bezirksamt Hamburg-Nord

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