BARMBEK Lange Zeit stand der Betonklotz aus dem Zweiten Weltkrieg leer, der den Barmbekern Zuflucht in vielen verheerenden Bombennächten bot. Jetzt sollen Wohnungen im Hochbunker in der Habichtstraße 37 entstehen. Die Umbauarbeiten sind bereits in vollem Gange.
Noch 2017 sollte er als Musik-Bunker erhalten und genutzt werden: Das forderte damals ein Antrag von SPD, Grünen und Linken an die Bezirksversammlung. Seine meterdicken Betonmauern seien wie gemacht für schalldichte Proberäume. Doch der Hochbunker war in Bundesbesitz, stand schon damals auf der Verkaufsliste. Vor einem Jahr veräußerte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) schließlich das eingetragene Baudenkmal.
Anders als es das Plakat der Abbruch- und Verwertungsgesellschaft vermuten lässt, wird der Bunker keineswegs abgerissen. Vielmehr setzt eine Baufirma, die sich mit 30 Jahren Erfahrung in der Betonbohr- und Sägetechnik ausweist, vor Ort bereits ihre Spezialgeräte ein. Fensteröffnungen im meterdicken Beton sind bereits eingefräst, Stahlträger sichern die Statik des Baus. Rund ums das Fundament sind zwei Bagger im Einsatz. Sobald sie lärmend ans Werk gehen, bebt der Boden – sogar der der benachbarten Tankstelle.
Aus Datenschutzgründen könne sie keine Auskunft über Besitzverhältnisse oder Projektentwickler erteilen, erklärt Bezirksamtssprecherin Larissa Robitzsch. „Das Denkmalschutzamt wurde im Rahmen der aktuellen Maßnahmen eingebunden“, so Robitzsch weiter. Im Erdgeschoss sei eine gewerbliche Nutzung geplant, in den Geschossen darüber entstünden 39 kleine Wohnungen: „Geförderte Wohnungen sind jedoch nicht vorgesehen. Das Bezirksamt hatte dazu rechtlich keine Handhabe.“
