6. März 2021
Barmbek

Gehweg ist viel zu eng

Fuhle muss Fußgängerfreundlicher werden

Fuhle

Kommt noch eine Baustelle hinzu endet der Fußweg auch mal im Nichts Foto: Grell

BARMBEK Alle reden von den Konflikten zwischen Radfahrern und Autofahrern, aber wo bleiben eigentlich die Fußgänger? Dieses Thema steht immer wieder im Fokus der Diskussionen und auch in Barmbek rund um die „Fuhle“ fühlen sich Fußgänger zu wenig berücksichtigt. Gefördert werde immer der Radverkehr, seltener aber der Raum für Fußgänger.

Hochstehende Gehwegplatten, zugestellte Wege, die kaum noch Platz für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer bieten, würden den Fußgänger in den Schatten drängen. Besonders schlimm sei die Lage in der Fuhle, seit diese umgestaltet worden ist, klagen die Anwohner. Ausparkende Autos und den Radweg kreuzende Busse würden die Radfahrer geradezu auf den Gehweg drängen und diesen dann zusätzlich belasten. „Ich habe wirklich Angst hier auf dem Radstreifen zu fahren“, betont eine ältere Radfahrerin, die zwischen den schlecht geparkten Autos und den zügig durchfahrenden Bussen nicht mehr den Überblick behalten kann und dann das Rad lieber auf dem Gehweg schiebt. Viele Radler würden aber auch ganz einfach auf dem Gehweg weiterfahren.

Es muss mehr getan werden

Auch Helmut Krumm vom Seniorenbeirat sagt, dass für Fußgänger in Barmbek mehr getan werden müsse. Oft sei die Beleuchtung auf den Wegen schlecht, Gehwegplatten, die an den Kanten in die Höhe ragen, würden zu gefährlichen Stolperfallen werden und rücksichtslose Radfahrer würden über die Fußwege rasen, weil sie die Radstreifen meiden. Auch würde es an Bänken für Menschen, die zu Fuß unterwegs sind, mangeln. Der Fußgänger ziehe insgesamt in Hamburg oft den Kürzeren, weil er am Ende der Kette stehe: Zugeparkte Radwege und schlechte Führung der Radstreifen würden den Radfahrer auf den Fußweg drängen, wodurch dem Fußgänger dann der eigene Raum genommen werde. Breite Fahrradwege auf den Fußwegen, die es auf einigen Abschnitten der Fuhle gibt, seien zwar Fahrrad-freundlich, würden aber durch Geschäfte, die ihre Waren vor den Läden platzieren nur noch wenige Zentimeter für den Fußgänger belassen. Die Forderung aller, die zu Fuß unterwegs sind: „Auch wir wollen gesehen werden.“

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