25. Mai 2023
Barmbek

Besonderer Rahmen zum Ausprobieren

50 Jahre Baui Rübezahl wird groß gefeiert

Baui

Auf dem Baui in Barmbek können Kinder sich handwerklich ausprobieren und ihren Spielplatz selbst gestalten. Hier bilden einige von ihnen die Jubiläumszahl 50 Fotos: privat

BARMBEK In den 1970er-Jahren schossen überall in Hamburg Bauspielplätze aus dem Boden, auf denen Kinder sich handwerklich ausprobieren und ordentlich herumtoben konnten und ihren Spielplatz endlich nach ihren eigenen Vorstellungen mitgestalten durften.

Die Zeit der einsamen Schaukeln neben einer winzigen Sandkiste und einem Klettergerüst aus Metall war damit passé und für die Kids begann auf den beliebten „Bauis“ das ganz große Abenteuer.

Eine dieser gigantischen Spielflächen in Barmbek besteht jetzt bereits seit 50 Jahren. Der Baui „Rübezahl“ möchte dieses Jubiläum im Juni zusammen mit den Familien aus dem Stadtteil und gern auch jeder Menge Ehemaliger ganz groß feiern. Aktuell soll der Spielplatz dann ab Juli umgestaltet und aufwändig saniert werden.

Basteln, werken, Lagerfeuer machen, Hütten bauen und sich ausprobieren – dass soll hier auch in Zukunft möglich sein. Das Haus, das zum Baui gehört, ist nach vielen Jahren der Nutzung längst marode geworden und „es muss ein neues her“, wünschen sich auch die Kids. Geld für den Neubau ist bereits bewilligt und die Kinder können sich auf ein tolles Haus freuen.

Der Baui „Rübezahl“ war für die Familien im Stadtteil in den fünf Jahrzehnten oft viel mehr, als nur ein Spielplatz. Hier gab es immer auch kostenlose Angebote für alle Kinder aus dem Quartier, oft auch mal Unterstützung in schwierigen Lebenslagen, Ferienangebote und „vor Allem immer viel Spaß“, erinnert Lars Abels, der Leiter der Einrichtung.

Seit 15 Jahren bietet der Bauspielplatz in Barmbek zusätzlich jeden Tag ein frisch zubereitetes Mittagessen an, das zuletzt durch Spenden finanziert und von der Hamburger Tafel unterstützt wurde. „Ganz besonders schöne Momente erlebe ich hier, wenn ehemalige Jugendliche nach 20 Jahren vorbeikommen und mir erzählen, welche Bedeutung der Baui für sie in der Kindheit hatte und dankbar sind, dass sie hier immer wieder eine neue Chance bekommen haben – auch wenn sie sich mal nicht an die Regeln halten konnten“, erzählt Lars Abels, der mittlerweile seit 24 Jahren auf dem Baui arbeitet. Das zeige ihm dann, dass Geduld und Verständnis nachhaltige Wirkung und Bedeutung haben.

Ab Juli wird das in die Jahre gekommene Haus abgerissen und ab Ende August geht es mit dem Neubau los, der bis zum Frühjahr 2024 abgeschlossen sein soll. Während der Bauphase wird das Team des Bauis weiterhin Öffnungszeiten und Angebote für die Kinder auf einem Teil des Geländes weiterführen. „Durch unsere Erfahrungen während der Coronazeit sind wir das Arbeiten im Freien auch im Winter wieder gewohnt“, so Abels.

Der Baui wird für diese Zeit einen Sanitärcontainer bekommen und „wir wollen uns eine Außenküche bauen, damit wir weiterhin im Kontakt mit unserer jungen Besuchern bleiben können.“ Ein Bauwagen soll dann als Bürozentrale dienen. „Wir werden zwar vorrübergehend kein warmes Haus mehr haben, machen aber trotzdem weiter.“ Das wird ein neues großes Abenteuer für den Baui. Alle, die zusammen mit dem Team und den Familien aus dem Stadtteil das Jubiläum feiern möchten, sind eingeladen vorbeizukommen.

Sa 3. Juni, 14–18 Uhr, Jubiläumsfeier mit Essen und Trinken, Kletterturm, Spielen, Feuer und Stockbrot

Lars
Lars Abels ist Leiter der Einrichtung Foto: privat

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