Die Zusammenarbeit der Bürgerhäuser in Hamburg soll gestärkt werden. Der Hamburger Senat hat deshalb eine neue zentrale Anlaufstelle für Anliegen der Bürgerhäuser und die Themen Bürgerbeteiligung und Bürgerbegehren eingerichtet.
Am 27. August trafen sich Vertreter der 14 Bürgerhäuser zur Auftaktveranstaltung mit Bezirkssenatorin Katharina Fegebank. Eingeladen waren Bürgerhäuser, die unter die Förderrichtlinie der Bezirksämter fallen. Im Bezirk Eimsbüttel trifft das auf das Bürgerhaus Lenzsiedlung in Lokstedt zu. Die Bürgerhäuser Niendorf und Lokstedt werden nicht entsprechend gefördert.
„Bürgerhäuser sind wichtige Orte der Begegnung und des Miteinanders. Sie ermöglichen gesellschaftliche Teilhabe und leisten insbesondere in den benachteiligten Stadtteilen Großes, um den Zusammenhalt im Quartier zu sichern. Die Angebote sind so vielfältig, wie es auch die Hamburger sind. Unsere Bürgerhäuser sind unverzichtbarer Teil von Stadtteilkultur und bürgerschaftlichem Engagement. Unser Ziel ist ganz klar: die Bürgerhäuser weiter zu stärken und den Austausch miteinander weiter zu vertiefen“, erklärte Katharina Fegebank (Die Grünen) beim Auftakttreffen.
Lenzsiedlung
Monika Blaß vom Bürgerhaus Lenzsiedlung in Lokstedt zieht ein positives Resümée der Auftaktveranstaltung: „Ich finde es super, dass wir als Profis befragt und unsere Ideen und Wünsche gehört wurden.“ An verschiedenen Stationen konnten Meinungen und Ideen zu verschiedenen Themen abgegeben werden. Im Fokus standen die drei großen Felder Finanzierung, Erwartungen an die neu etablierte Vernetzungsstelle und die Rolle der Bürgerhäuser heute und in Zukunft. Monika Blaß wünscht sich eine einheitlichere Finanzierung: „Wir haben kein Kultur-Budget. Eine Grundfinanzierung wäre wichtig, auch für Feste und Veranstaltungen“, findet sie. „Was die neue Koordinatorin für uns tun kann, ist mir noch nicht ganz klar. Das könnte sich im Laufe des Dialogs klären“, hofft Monika Blaß und fügt hinzu: „Ich hoffe, es bleibt ein Dialog!“
Wie eine konkrete finanzielle Stärkung aussehen könnte, ist „vor Abschluss der Haushaltsberatungen im Oktober leider nicht genau zu bestimmen“, so Pressesprecher Jon Mendrala.
Lokstedt und Niendorf
Das Bürgerhaus Lokstedt und das Berenberg-Gossler-Haus in Niendorf waren nicht eingeladen, da sie nicht unter die Förderrichtlinien fallen. Kritisch wird das vom Bürgerhaus Lokstedt gesehen. „Wir sind sehr an einem intensiven Austausch mit anderen Bürgerhäusern und den Behörden interessiert. Daher würden wir uns über eine Einladung zum nächsten Vernetzungstreffen freuen. Warum wir für das Treffen am 27. August nicht direkt eingeladen wurden, ist für uns nicht nachvollziehbar“, sagt die Vorsitzende Mechthild Führbaum.
Interessiert an einer Vernetzung zeigt sich auch das Niendorfer Bürgerhaus, das genauso wie die anderen Bürgerhäuser immer noch von den Corona-Auswirkungen betroffen ist. „Die vergangenen Monate haben uns finanzielle Verluste beschert. Räume konnten nicht für private Veranstaltungen vermietet werden, sämtliche Kurse fielen aus. Unser Bürgerhaus-Café, sonst eine sichere Einnahmequelle, ist immer noch geschlossen“, so der 1. Vorsitzende des Berenberg-Gossler-Hauses Reno Malzahn: „Kurse, Beratungsangebote sowie kleinere Veranstaltungen finden nun aber unter Auflagen wieder statt. Da wir Ehrenamtlichen keine Juristen sind, war es nicht immer leicht, die sich ständig ändernden Verordnungen zu verstehen und umzusetzen. Unser Bürgerhaus ist noch nicht das offene Haus, das wir kennen und schätzen.“ mf
