HAMBURG Selbst bei Polizeipräsident Ralf Martin Meyer haben sie es versucht: „Mama/Papa, mein Handy ist gestohlen worden“. Nur eine von vielen Straftaten, die über digitale Kanäle begangen werden. Neben dem Polizeipräsidenten stellten Innensenator Andy Grote und LKA-Chef Jan Hieber die polizeiliche Kriminalstatistik von 2022 vor.
Die eigentlichen Zahlen täuschen. Mit dem Anstieg der Kriminalität um 13 Prozent gegenüber 2021 und 0,2 Prozent gegenüber 2019 scheint die Zahl der Verbrechen in Hamburg zwar zugenommen zu haben.
Allerdings muss man im gleichen Zeitraum ein Wachstum der Bevölkerung von 2,6 Prozent gegenüberstellen. Gemessen daran sind die Straftaten 2022 sogar rückläufig. Andy Grote: „Das ist ein historischer Tiefstand. Das Risiko, in Hamburg von einer Straftat betroffen zu werden, ist so gering wie seit über 40 Jahren nicht mehr.“
Stabiles Sicherheitsniveau
Genauer gesagt, handelte es sich 2022 um 211.239 Fälle. Die Aufklärungsquote lag bei 46,2 Prozent. Da die Menschen während Co-rona öffentliche Verkehrsmittel gemieden haben, wurde auch der Diebstahl von Fahrrädern attraktiver. 2022 stieg er gegenüber dem Vorjahr mit plus drei Prozent auf 14.735 Fälle.
Logischerweise stieg auch der Tankbetrug nur um drei Prozent an. Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist dagegen rückläufig, seit Beginn der Auswertung 1971 gab es 2021 nur 2.204 Fälle in Hamburg. In rund der Hälfte der Fälle blieb es beim Versuch, da die Täter an gut gesicherten Fenstern und Türen scheiterten. Trotz steigender Kfz- Zulassungszahlen werden auch immer weniger Autos aufgebrochen und gestohlen.
Im öffentlichen Raum und auf Veranstaltungen nahm der Taschendiebstahl mit 10.958 Fällen zu. Die größte Zunahme mit 400 Prozent verzeichnet die Statistik bei Kinderpornos.
Obwohl die Gewaltverbrechen auf 6.799 anstiegen, verzeichneten die Tötungsdelikte mit 11 vollendeten und 24 versuchten Tötungsdelikten den niedrigsten Wert seit 1971. LKA-Chef Jan Hieber: LKA-Chef Jan Hieber: „Gefährliche Schusswaffen spielten eine geringere Rolle als im Vorjahr.“
„Wir haben weiterhin ein sehr hohes und stabiles Sicherheitsniveau in der Stadt“, sagt Andy Grote, „mit einer leistungsfähigen und einsatzbereiten Polizei, auf die man sich auch in Krisenzeiten verlassen kann. Für ein gutes Gefühl Tag und Nacht.“