HAMBURG SÜD Mit dem Jugoslawien-Krieg und den damit verbundenen Geflüchteten in Hamburg, fiel der Startschuss für die „Falkenflitzer“. Syrien-Konflikt und Ukraine-Angriffskrieg brachten wieder neue Aufgaben für das Tochter-Projekt vom Verband „Die Falken – Sozialistische Jugend Deutschland“ mit sich.
Grundgedanke der Spielmobile ist, spielerische Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen und Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrungen zu unterstützen, um sich besser in ihrer neuen Nachbarschaft einzufinden.
Seit rund 25 Jahren taucht immer mal wieder eines von vier blauen Spielmobilen in Hamburger Stadtteilen auf – als Projekt vom Verein zur Förderung der Jugendarbeit e.V. sind aktuell 16 pädagogische Mitarbeitende in fünf Teams zu drei Personen im Einsatz und machen Spiel-, Kultur- und Bewegungsangebote für Kinder und Jugendliche von 3 bis 16 Jahre. Man kann Spielzeuge auch kostenpflichtig ausleihen und die „Falkenflitzer“ besuchen auch mal Schulen.
„Mit kleinsten Spielsachen können wir große Freude machen“, sagt Tom Hartmann, der ein Jahr nach der „Falkenflitzer“-Gründung kam und nun Projektkoordinator ist. „Hauptsächlich wollen wir Kinder und Jugendliche darin bestärken, trotz widriger Umstände, selbstbewusst ihre Rechte einzufordern und am gesellschaftlichen Miteinander teilzunehmen.“
Unübersehbar steht die Fahrzeugflotte – jedes Mobil ist eine Sonderanfertigung – im Hof an der Neuhöfer Straße 23. Von hieraus werden 20 Einsätze pro Woche koordiniert. Für drei bis vier Stunden am Nachmittag ist das Spiele-Team vor Ort – dazu kommt noch einmal so viel Zeit für Vor- und Nachbereitung.
Dazu gibt es in Wilhelmsburg die 400qm große Lagerhalle mit jeder Menge Bälle, Seile, Bauklötze, Frisbees und Go-Karts. Hinzu kommen Besonderheiten wie kleine Musikanlagen, acht Hüpfburgen und drei finnische Klein-Backöfen zum Pizza-Backen. „Wir erreichen diejenigen, die sonst womöglich im System untergehen. Über Spiel und Bewegung lernen wir uns kennen und sind dann begleitend an der Seite“, beschreibt Leonie Niehren ihre Motivation.
Finanziert werden die „Falkenfiltzer“ zu 80 Prozent durch den „Verein zur Förderung der Jugendarbeit e.V.“.
Das letzte Spielmobil wurde durch die Spendenbewegung „Deutschland rundet auf“ bezahlt und auch „PLAN International“ unterstützt zuverlässig. Auch wenn der Terminkalender voll ist und die Teams gut besetzt sind, Wünsche gibt es immer, weiß Leiter Tom Hartmann: „Die Nachfrage an Freizeiten ist bei den Kindern und Jugendlichen groß. Eine Woche zum Zelten mit 10 bis 40 Kindern, dazu Kanufahren oder Ponyhof,
dafür fehlt momentan leider das Geld und deshalb freuen wir uns immer über Spenden.“
Kontakt: T 751 281 und Mail: mail@falkenflitzer.de