7. April 2022
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Die Welt der Insekten spielerisch begreifen

Wanderausstellung startet in Hamburg

Libelle

Sie sind die Maskottchen der Ausstellung: Kleinlibellen Foto: A. Ghizzi Panizza

HAMBURG Die Sechsbeiner gehören zur artenreichsten Tiergruppe. Allen, die kriechen, krabbeln oder fliegen – wie Käfer, Wildbienen, Wespen, Falter, Fliegen und weniger bekannte Arten: Ihnen ist die Ausstellung „Facettenreiche Insekten – Vielfalt – Gefährdung – Schutz“ gewidmet. Höchste Zeit, sie ins Rampenlicht zu rücken.

Ihre Bedeutung im Ökosystem zeigt die neue Ausstellung im Zoologischen Museum, das seit 2021 zum neuen Leibniz-Institut für Biodiversitätswandel (LIB) gehört. Auch ihre starke Gefährdung und ihr Schutz stehen hier im Fokus. „Bekannt sind mehr als eine Million Arten, laufend werden weitere entdeckt“, sagt der LIB-Insektenforscher und Kurator Dr. Martin Husemann. Er deutet auf Tiere, die in Extremen leben: auf Eis, in der Wüste oder tief unter Wasser.

In Deutschland seien über 33.000 Insektenarten bekannt. Die „Krefelder Studie“ habe 2017 den Rückgang von Fluginsekten sogar in Naturschutzgebieten nachgewiesen: Ihr Schwund um 75 Prozent in 30 Jahren alarmierte die Öffentlichkeit. Auch Rote Listen melden zunehmend bedrohte Arten. Schwindende Populationen in zerstörten Lebensräumen und das Artensterben sind – wie der aktuelle Klimawandel – von Menschen gemacht.

Existenzgefährdend

Das Insektensterben ist eine ökologische Katastrophe, die auch die menschliche Existenz gefährdet. Was dagegen zu tun ist, können Kinder und Erwachsene hier spielerisch begreifen. Sie staunen über die Vielfalt der Exponate aus wissenschaftlichen Sammlungen als Forschungsgrundlage. Dazu gibt es ein Begleitbuch, das Husemann mit sieben Autoren verfasste.
Die Ausstellung wird bis 2024 in Deutschland wandern, weswegen die Exponate in beweglichen Modulen angeordnet sind.

In Hamburg bis zum 14.8. Di–So, 10–17 Uhr, Zoologisches Museum, Bundesstraße 52 Eintritt frei www.proinsekt.de und www.leibniz-lib.de

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