Erneut sorgt die Ersatzbuslinie 984 im Niendorfer Norden für Kummer bei den Fahrgästen: diesmal durch höhere Fahrpreise.
Der Bus, der wegen der Bauarbeiten an der Vielohwegbrücke zurzeit die Linien 21 und 284 ersetzt, hält zwar nach Beschwerden von Fahrgästen nun doch von Schnelsen kommend zum Aussteigen am Vielohweg (Mitte), aber durch erneute Beschwerden kam ans Tageslicht, dass für die Fahrscheine mehr kassiert wurde als vor den Bauarbeiten.
So kostete die Strecke Niendorf-Nord – Burgwedel mit einmaligem Umsteigen bisher 2,30 Euro, seit Einrichtung der Ersatzlinie aber 3,30 Euro, also gut 43 Prozent mehr; obwohl man später am Ziel ist und ein Mal mehr umsteigen muss.
Tarif-Wirrwarr
Der Schnelsener Christian Samsche beschwerte sich beim Hamburger Verkehrsverbund (HVV), wo man sich nicht zuständig fühlte und zunächst an die Hochbahn verwies und dann an die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH). Von ihnen kam nur eine achselzuckende Kundenservice-Antwort, dass man sich nach dem Tarif des HVV zu richten habe. Und weitere Fragen seien an den HVV zu richten.
Zwei Wochenblatt-Anfragen beim HVV brachten dann endlich Ergebnisse: Die Busfahrer seien nun angewiesen, nur noch 2,30 Euro zu kassieren. Auch an den Automaten kostet die Strecke 2,30 Euro. Beim Online-Verkauf bleibt aber die falsche Preisauskunft bestehen, da die Tarifmatrix durch die zwei Umstiege „automatisch auf den nächsthöheren Preis geht“, wie HVV-Pressefrau Silke Seibel mitteilte.
Modern aber teuer
Somit erweist sich der vermeintlich modernste Verkaufsweg als der unflexibelste. Wer sich vor Ort auskennt, kann aber die Online-Auskunft umgehen und im Menüpunkt „Fahrkarten“ für den Nahbereich lösen. Das Nachsehen haben Kunden, die sich nicht auskennen oder von außerhalb zu Besuch sind. Sie zahlen in der HVV-App weiter den falschen Preis. bk