NIENDORF Die für viele Mitglieder unerwartete Ankündigung des fast kompletten NTSV-Vorstands, zur nächsten Hauptversammlung nicht erneut zu kandidieren, kam für die Leitung der Abteilung Turnen, Freizeit und Gesundheit (TFG) wenig überraschend. Die Enttäuschung im Hinblick auf die unsichere Zukunft des Vereins ist dennoch groß.
Bereits seit längerer Zeit gab es Unstimmigkeiten zwischen dem Vereinsvorstand und der Abteilungsleitung der TFG, die fast die Hälfte aller aktuell zirka 7000 Mitglieder stellt. Die Konfliktpunkte betrafen im Wesentlichen die Pläne zur Überführung der Bereiche Freizeit und Gesundheitssport in zwei neue Abteilungen, zur Änderung der Satzung und zur neuen Beitragsstruktur. Die Schuldzuweisungen des Vorstands, die Zukunft des NTSV zu blockieren, weist TFG-Abteilungsleiterin Silke Ahrens, die sich seit über 30 Jahren im NTSV-Vorstand engagiert, zurück: „Ich war und bin jederzeit zu konstruktiver Sacharbeit bereit.“ Eine Mediation als Maßnahme zu einer gütlichen Einigung sei sogar von ihr angestoßen worden.
Die wesentliche Ursache des Konflikts sieht Reinhard Ahrens, stellvertretender TFG-Abteilungsleiter und Kassenprüfer beim NTSV in der fehlenden Offenlegung der Etatzahlen des TFG. „Von den Beiträgen der TFG-Mitglieder wurden jahrelang hohe fünfstellige Überschüsse einbehalten, um andere Abteilungen zu entlasten.“ Die neue Beitragsstruktur hätte nun zusätzlich einen unverhältnismäßig hohen Solidarbeitrag der TFG-Mitglieder erfordert, was bei der gesamten Abteilungsleitung nicht auf Zustimmung getroffen sei.
Aktuell kritisiert das Ehepaar Ahrens vor allem, dass die geplante Satzungsänderung zur nächsten Mitgliederversammlung dennoch zur Abstimmung gebracht werden soll. „Die Umsetzung der Beschlüsse wird dann dem neuen Vorstand überlassen – eine schwere Bürde“, meint Silke Ahrens. Zugleich ruft sie alle Abteilungen und Mitglieder auf, gemeinsam den NTSV wieder „fit“ zu machen und in ruhigeres Fahrwasser zu bringen. Ob sie im Herbst nochmal für ein Vorstandsamt kandidiert, lässt sie offen. kh